Kammer fordert mehr Weitblick

TRIER/KAISERSESCH. (ik) Der Bau von Biogas-Anlagen boomt, das Land wird knapp (der TV berichtete): Mit diesem Thema haben sich nun Fachleute bei einer Tagung des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums in Kaisersesch beschäftigt.

Heribert Metternich, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, verlangte dabei mehr Weitblick von den Bauern. Bis 2010 sollen nach Plänen der Bundesregierung 12,5 Prozent des Stroms und sechs Prozent des Kraftstoffs aus regenerativen Energien kommen. Dazu würden 30 Prozent der Ackerflächen gebraucht, sagte Metternich. Er prophezeite eine Verknappung der Flächen für die Produktion von Nahrungsmitteln und, damit verbunden, einen Anstieg der Erzeugerpreise. In der Eifel sei die Flächen-Kapazitätsgrenze schon jetzt erreicht, warnte Metternich. "Eine Tendenz zum Bau immer größerer Biogas-Anlagen" werde das Problem verschärfen. Steigende Preise für die Pacht beziehungsweise für Getreide und Mais zur Vergärung in den Anlagen belasteten nicht nur die Energie-Bauern, sondern auch Höfe, die Milch oder andere Nahrungsmittel produzierten. Der Kammer-Vize appellierte an Landwirte, vor Investitionen in Biogas-Anlagen zu prüfen, ob ihre Flächen für den Anbau der nötigen Pflanzenmenge ausreichten. Dabei sei die Fruchtfolge zu berücksichtigen - das heißt, dass beispielsweise Mais als wichtigster Rohstoff für die Anlagen nicht über Jahre hinweg auf demselben Feld angebaut werden soll. Nur Bauern, die vorausschauend planten, könnten vermeiden, auf teure Zukäufe angewiesen zu sein. Zudem forderte Metternich, den Wirkungsgrad von Biogas-Anlagen zu erhöhen - etwa durch die Nutzung der bei der Gärung entstehenden Wärme.

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