Trier. (sey) "Damit ist das Projekt größtenteils in trockenen Tüchern. Es ist, als hätten wir den Lotto-Jackpot geknackt." Pastor Hans Wilhelm Ehlen war am Freitag völlig aus dem Häuschen, als er im Telefonat mit unserer Zeitung die vermeintlich frohe Botschaft erfuhr: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster hatte kurz zuvor eine Pressemitteilung verschickt, wonach sich der Bund angeblich mit vier Millionen Euro an der derzeit laufenden Innen-Restaurierung der Liebfrauen-Basilika beteiligt. Etwa sechs Millionen Euro sind dafür veranschlagt.Die Freude Ehlens über den vermeintlichen Geldsegen aus Berlin war groß, währte aber nur kurz. Denn am Samstag um die Mittagszeit machte Geldbote Kaster einen verbalen Rückzieher: Unter der Überschrift "Richtigstellung" räumte Kaster ein, sich bei den Zahlen vertan zu haben. Bei den von ihm verkündeten vier Millionen Euro handele es sich um den "förderfähigen Gesamtbetrag", nicht um den Zuschuss. Der belaufe sich für 2008 auf 300 000 Euro. "Das ist mir noch nie passiert", sagte Kaster dem TV, "es tut mir aufrichtig leid." Er habe sich auch bei Pastor Ehlen bereits entschuldigt. Wenn es gut laufe, könne die Liebfrauen-Basilika mit Bundeszuschüssen von rund einer Million Euro rechnen - ein Viertel dessen, was der Parlamentarier ursprünglich angekündigt hatte. Meinung Schnell, schnell! Schön, wenn unsere Volksvertreter in Berlin mal eine gute Nachricht für die Region zu verkünden haben. Dann muss es nur schnell, schnell gehen, damit die Konkurrenz nicht eher am Zug ist und es womöglich heißt: "…sagt SPD-Mann Karl Diller" oder "die Grüne Ulrike Höfken". Dieses Mal war Kaster schneller, aber die Millionen-Meldung war falsch. Peinlich. Beim nächsten Mal, Herr Kaster: Erst genau hinsehen, bevor Sie zur Posaune greifen!