Kein Aus für "Elefanten-Rennen"

Mit der starken Ausweitung von LKW-Überholverboten will Nordrhein-Westfalen "Elefanten-Rennen" von LKW einen Riegel vorschieben. Das Mainzer Verkehrsministerium plant derzeit dagegen kein flächendeckendes Verbot.

 Für die Landesregierung kein Thema: ein generelles LKW-Überholverbot auf Autobahnen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Für die Landesregierung kein Thema: ein generelles LKW-Überholverbot auf Autobahnen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

 Für die Landesregierung kein Thema: ein generelles LKW-Überholverbot auf Autobahnen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Für die Landesregierung kein Thema: ein generelles LKW-Überholverbot auf Autobahnen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Mainz. Als erstes Bundesland wird Nordrhein-Westfalen in den kommenden Wochen seine zweispurigen Autobahnen größtenteils mit einem LKW-Überholverbot belegen. Risikoreiche "Elefanten-Rennen" sollen dann auf 1000 von 1200 Streckenkilometern von 6 bis 19 Uhr untersagt werden. In Rheinland-Pfalz wird dagegen auf "maßgeschneiderte Lösungen" wie auf der vielbefahrenen linksrheinischen Transit-Route A 61 gesetzt, wie eine Sprecherin des Verkehrsministeriums auf Anfrage erklärt. Mit Ausnahme zweier kurzer Teilstücke gilt auf dieser Süd-Nord-Verbindung ein allgemeines Tempolimit von 130 und ein zeitlich begrenztes LKW-Überholverbot. Das 1991 gestartete Pilotprojekt auf dieser Strecke hat demnach zu einem gleichmäßigeren Verkehrfluss und einem Rückgang der schweren Unfälle um rund 25 Prozent geführt. Rund ein Viertel der insgesamt 1744 Autobahn-Kilometer im Land sind mit einem LKW-Überholverbot belegt. Ein generelles Verbot zu verhängen, ist aus Sicht des Verkehrsministeriums nicht sinnvoll und zudem rechtlich schwierig. Zulässig sind pauschale Regelungen nämlich nur bei besonderer Gefahrenlage. Allerdings prüft der Bund gerade auf Bitten der Länder, ob bei extremen Verkehrs- oder Wetterlagen generelle Verbote leichter ausgesprochen werden dürfen.Ansonsten will Rheinland-Pfalz die Einschränkungen nur nach Einzelfallprüfungen auf gezielten Streckenabschnitten aussprechen. Unterstützt wird dieses Vorgehen auch vom Automobilclub ADAC. Ein generelles Überholverbot, bei dem ein kleiner Laster hinter einem 40-Tonner herziehen müsste, hält Verkehrsexperte Herbert Fuß für wenig sinnvoll, weil dadurch der rechte Fahrstreifen durchgängig von LKW blockiert würde. Für Fuß wären Verkehrsleitsysteme der vernünftigste Weg, mehr Sicherheit auf die Straße zu bekommen.

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