Kein Platz für Rowdys

TRIER. Mehr Kontrollen und verstärkte Prävention: Die Polizei setzt alles daran, die Zahl der Verkehrsunfälle und -toten weiter zu reduzieren. Sorge bereiten den Beamten immer noch die Fahranfänger. Sie sind weiterhin die Hauptunfallverursacher.

6. April 2006: Auf reifglatter Fahrbahn gerät ein 22-Jähriger auf der B 52 bei Trier mit seinem Auto beim Überholen ins Schleudern und prallt mit der Fahrerseite gegen einen 40-Tonner-Lastwagen. Der junge Mann stirbt, bevor die Rettungskräfte auf der Ehranger Brücke eintreffen. 16. November: Eine 17-Jährige aus Neuhaus (Trier-Saarburg) wird schwer verletzt, als sie in den frühen Morgenstunden auf der B 51 von zwei Autos erfasst wird. Zwei Beispiele für Unfallschwerpunkte in der Region. Immer wieder kracht es auf der Ehranger Brücke bei Trier. Auch auf der B 51 von Trier bis Stadtkyll gibt es ständig Unfälle, häufig mit tödlichem Ausgang. Zwei Beispiele auch dafür, was sich hinter den nüchternen Zahlen, die das Trierer Polizeipräsidium gestern vorlegte, verbirgt - menschliche Schicksale, Tragödien, Leid. Daher sei es eine "sehr positive Entwicklung", dass die Zahl der Verletzten auf den Straßen der Region deutlich zurückgegangen ist, heißt es bei der Polizei. Doch die Unfallbilanz für das Jahr 2006 zeigt nicht nur Licht, sondern auch Schatten. Weniger Unfälle mit Motorrädern

Zum Beispiel bei der Risikogruppe der jungen Fahrer. Zwar ist ihr Anteil an den Unfällen um knapp sieben Prozent zurückgegangen, doch kommen die 18- bis 24-Jährigen noch immer als Hauptverursacher in Betracht, heißt es in der Polizei-Statistik. Grund dafür sei die Kombination aus Risikofreude, mangelnder Fahrpraxis und Selbstüberschätzung. Daher wird auch in diesem Jahr wieder ein Schwerpunkt der polizeilichen Prävention bei den Fahranfängern liegen. Wirkungsvoll sei dabei etwa der Einsatz des Fahrsimulators, heißt es bei der Polizei. Gerade jungen Fahrern könnten dadurch die Gefahren durch Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss oder durch Rasen eindrucksvoll verdeutlicht werden. Auch in diesem Jahr will man zielgruppenbezogene Präventionsarbeit betreiben, in Kindergärten und Schulen gehen, an Unfallschwerpunkten präsent sein. Mit dem Puppentheater soll Kindern auf spielerische Weise das sichere Verhalten im Straßenverkehr und der Schutz vor Straftätern näher gebracht werden. Erfolgreich hat sich die Prävention im vergangenen Jahr bei den Motorradfahrern ausgewirkt: Durch ein gezieltes Sicherheitsprogramm konnte die Zahl der Motorrad-Unfälle um 42 auf 338 reduziert werden. Doch Prävention allein reicht nicht. Bei einigen Verkehrssündern hilft nur Strafe. Allein im vergangenen Jahr wurden bei Polizeikontrollen 3423 Strafanzeigen und 24 377 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten erstattet, davon knapp 20 000 im Zusammenhang mit Unfällen. Zusätzlich wurden noch 65 593 Verwarnungen ausgesprochen, fast 6000 mehr als 2006. Die Botschaft, die hinter der polizeilichen Mitteilung steckt, ist klar: Wir werden härter durchgreifen, auf den Straßen ist kein Platz für Verkehrsrowdys.

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