Kein böser Onkel

Mannheim. (wbg) Der Sänger der Rockband "Böhse Onkelz", Kevin Russel, ist gestern vor dem Mannheimer Amtsgericht vom Vorwurf der Körperverletzung und Nötigung freigesprochen worden. Der 39-Jährige war angeklagt, vor einem Konzert im Mai 2002 einen jungen Neonazi misshandelt zu haben.

Vor Gericht konnte der 16-Jährige ihn jedoch nicht als Täter identifizieren. Die Justiz sei einem "falschen Zeugen" aufgesessen, sagte der Staatsanwalt und entschuldigte sich bei Russel. Was genau vor dem Mannheimer Konzert geschah, bleibt nun im Dunkeln. Dass etwas vorgefallen sein muss, legt aber ein Eintrag im Internet-Tagebuch der Band nahe, wo es heißt: "Armes Schwein - der kommt nie wieder zu einem Onkelz-Konzert." Pikant war der Fall, weil die "Onkelz" in den 80er- Jahren wegen fremdenfeindlicher Texte ("Türken raus") berüchtigt waren. Mittlerweile haben sie sich von ihrer Vergangenheit distanziert. Viele Radiosender spielen ihre Musik trotzdem nicht.

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