Kein prima Klima

Zu viele Autos und LKW auf den Straßen, zu hoher Spritverbrauch, kein Interesse an Wärmedämmung: Schlechte Noten für Rheinland-Pfalz beim Klimaschutz. Das Umweltministerium weist die Kritik zurück.

Mainz. Ungenügend. So lautet das Urteil der in Hamburg erscheinenden Zeitschrift Geo für Rheinland-Pfalz. Unter allen Bundesländern schneidet das Land beim Klimaschutz am schlechtesten ab. Ganz vorne bei dem vom Wissenschaftszentrum Berlin begleiteten Test landen Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg und Bayern. Die Autodichte und der Kraftstoffverbrauch seien in Rheinland-Pfalz besonders hoch, der Güterverkehr werde fast ausschließlich über die Straße abgewickelt, begründen die Tester das schlechte Abschneiden. Auch bei der Nutzung von Wärme aus Kraftwerken (Kraft-Wärme-Kopplung) schneidet Rheinland-Pfalz im Bundesvergleich am schlechtesten ab. Schlechte Noten auch für die Hausbesitzer, an energiesparenden Wärmedämmungen haben sie laut Test wenig Interesse. Punkten kann das Land aber mit Strom aus Sonnenenergie und Wasserkraft. Mit der damit erzeugten Menge liegt Rheinland-Pfalz bundesweit auf Platz drei. Dass die Geo-Studie einen wunden Punkt berührt hat und in Mainz durchaus ernst genommen wird, zeigt die prompte Reaktion des Umweltministeriums. Gemeinsam mit dem saarländischen Kollegen Stefan Mörsdorf (das Nachbarland landete auf dem vorletzten Platz) weist die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad die Kritik als "unwissenschaftlich" zurück. Der hohe Energieverbrauch liege am überdurchschnittlichen Anteil an produzierendem Gewerbe und der Chemieindustrie. Die hohe Zahl von Autos hänge an den vielen Pendlern. Für bessere Wärmedämmung der Häuser habe das Land ein eigenes Förderprogramm aufgelegt. Kürzlich sagte Conrad, dass die Sanierungsquote deutlich gesteigert werden müsse.

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