Keine Anpassung an den Zeitgeist

TRIER. Heiligabend im Trierer Dom: Hunderte von Gläubigen haben in der Christmette zusammen mit Diözesanbischof Reinhard Marx die Geburt Jesu Christi gefeiert.

"Der christliche Glaube ist keine harmlose Religion, sondern anspruchsvoll, schön, befreiend, kraftvoll. Er erfordert unser ganzes Herz: Dann kann sich die Kraft des Glaubens wirklich entfalten", sagte Bischof Reinhard Marx am Heiligen Abend in seiner Predigt im Dom. "Wenn wir jedoch unter Vorbehalt glauben, werden wir nie den Schwung, die Dynamik des christlichen Glaubens in unseren Herzen aufkommen lassen." Einige hundert Gläubige hatten sich zu später Stunde in der Hohen Domkirche eingefunden, um traditionell in der Christmette mit dem Bischof die Geburt Jesu Christi zu feiern. Christus sei nicht ersetzbar im Leben des Menschen, "nicht durch den Weihnachtsmann oder die Coca-Cola-Werbung", sagte Marx. "Wir brauchen in dieser Stunde, die uns herausfordert, nicht eine Anpassung des christlichen Glaubens an den Zeitgeist, wir brauchen den Mut zum Aufbau einer neuen christlichen Kultur in einer vielfältigen Gesellschaft, wo viele Menschen ihre Wege gehen", betonte Marx in seiner Weihnachtsbotschaft. Diese verband er mit dem Wunsch einer gesegneten, gnadenvollen Weihnacht auch für die daheim Gebliebenen, die Kranken und Einsamen. "Christus, die große Freude und nicht ein großes Problem", sei von den Engeln der Weihnachtsnacht verkündet worden. Sich davon anstecken lassen, war der Wunsch des Bischofs. Die ganze Kirche sei aufgefordert, immer wieder neu Zeugnis von Christus abzulegen, froh zu sein, Jesus gefunden zu haben und nicht von ihm lassen zu wollen. Zu dem Mensch gewordenen Sohn Gottes gebe es keine Alternative. Weihnachten sei "unverwüstlich", das Licht dieser Nacht, "nicht zerstörbar", bemerkte Marx. "Mit Jesus ist unser Lebensniveau gestiegen, mit ihm erhalten wir eine neue Lebensqualität." Verkürzt betrachtet sei "die Nacht von Bethlehem die Nacht der wahren Aufklärung".

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