Keine Spur von gar nichts

TRIER. Weiter Rätselraten über die Ursache der Massenerkrankungen im alten Polizeipräsidium. Ein neues Gutachten liefert keine neuen Erkenntnisse. Über die Ergebnisse sollen die rund 300 betroffenen Mitarbeiter heute informiert werden.

Der Gutachter tut's, der Chef des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) ebenso, und auch Triers Polizeipräsident Manfred Bitter zuckt mit den Schultern: Alle drei haben ein gemeinsames Problem, nur mit der Lösung hapert's. Die Herausforderung, wie Probleme neuerdings gerne genannt werden: das alte Trierer Polizeipräsidium. Das Gebäude wurde gerade erst mit Millionenaufwand von Asbest und PBC befreit (TV vom 20. April), schon gibt's die nächsten Komplikationen: 60 der 300 Mitarbeiter klagen über Gesundheitsbeschwerden, die nur dann auftauchen, wenn sie arbeiten. Mehrere Gutachter rückten dem 30 Jahre alten Gebäude deshalb in den vergangenen Wochen mit allerlei technischem Gerät zu Leibe. Nur: Den vermeintlichen Auslöser für die Gesundheitsbeschwerden der Mitarbeiter fanden sie nicht. Das gilt auch für das jüngste Gutachten, dessen Ergebnisse den Mitarbeitern heute vorgestellt werden. Obwohl "alle nach derzeitigem Stand von Wissenschaft und Technik möglichen Untersuchungen der Raumluft, Wand- und Bodenoberflächen, Büroeinrichtungen, Computer, Reinigungsmittel, Staubablagerungen" gemacht worden seien, "wurden keine Grenzwertüberschreitungen oder Auffälligkeiten festgestellt". "Da ist guter Rat teuer", meint LBB-Chef Hubert Heimann, dessen Behörde Eigentümerin der Immobilie ist. Ähnlich hatte sich jüngst auch Polizeichef Bitter geäußert: "Wir sind zurzeit noch etwas ratlos." Aber nicht tatenlos. "Es wird weitere Untersuchungen geben", verspricht der LBB-Geschäftsführer, der einräumt, "so etwas in seiner Karriere auch noch nicht erlebt zu haben". Bleibt die spannende Frage, wonach eigentlich gesucht werden soll, wenn doch angeblich schon alles untersucht worden ist.

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