Kilometerfresser und Strampler: Nicht jeder Politiker bewältigt einen Marathon

No sports - dieser vielfach zitierte Spruch soll dem ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill entfahren sein, als er genüsslich eine seiner geliebten Zigarren paffte und darauf antwortete, wie man so alt werden könne wie er.



Kein Sport? Der umtriebige rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering sieht das anders. Im reifen Alter von 45 Jahren hat der Westerwälder gerade in Berlin seinen ersten Marathonlauf absolviert. Was unweigerlich zu der Frage führen muss, wie es die anderen Kabinettsmitglieder mit Leibesübungen halten.

Siehe da: Manche Politiker bewegen nicht nur eifrig ihre Lippen, sondern auch ihre Glieder. Ministerpräsident Kurt Beck, lässt Regierungssprecher Walter Schumacher wissen, sei ein sehr ausdauernder Radfahrer, der auch schon mal 90 Kilometer vom heimatlichen Steinfeld in der Pfalz ins französische Straßburg strampele. Das Wandern macht dem Regierungschef ebenfalls Spaß, womit er nicht nur politisch, sondern auch hobbytechnisch auf gleicher Wellenlänge liegt wie Justizminister Heinz Georg Bamberger. Ganz so ein "Kilometerfresser" wie Hendrik Hering, der im Vorfeld des Marathons ordentlich Meter machte, ist Umweltministerin Margit Conrad nicht. Sie joggt einmal die Woche und macht regelmäßig Gymnastik. Womit sie sportlich um 100 Prozent aktiver ist als Staatssekretär Karl-Heinz Klär. Der bekennt sich offen zu Curchills "no sports". Allerdings sei er körperlich fit, tobe er doch ausgiebig mit seiner Enkeltochter herum und fliege zwischen Bonn, Berlin und Brüssel hin und her, "was ganz schön anstrengend ist". Bleibt am Ende nur zu hoffen, dass die mit absoluter Mehrheit ausgestattete Landesregierung nicht so oft abhebt wie Klär.

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