Konkurrenz belebt das Geschäft

TRIER. Die Mosellandausstellung (MA) bietet für Verbraucher noch bis Sonntag eine Plattform, sich über Bauen, Haushalt, Dienstleistungen oder Gartenpflege zu informieren. Der Trierische Volksfreund hörte sich bei Ausstellern und Besuchern um.

Drei Hallen sind durchwandert, und der sechste Staubsaugerstand ist bereits in Sicht. "Was mich nicht interessiert, lasse ich eben links liegen", meint eine junge Frau gleichgültig und eilt in Richtung Terrakotta-Armee - für diese Ausstellung ist sie eigens nach Trier gekommen. Eine Gruppe von Frauen erliegt allerdings dem routinierten Redeschwall des Staubsauger-Verkäufers und hört konzentriert zu. Schließlich gibt es genaue Produktinformationen vor dem Kauf, damit das Kombinationsgerät für rund 2000 Euro den Besitzer wechseln soll.Wo ist das Wundermittel für den Haushalt?

Sehr zufrieden sei er mit der Messeorganisation und mit der Besucherresonanz am Sonntag, sagt der Verkäufer, der - ohne konkrete Zahlen nennen zu wollen - sagt, er habe schon etliche seiner Geräte verkauft. Schlecht sei hingegen das Geschäft am Montag und Dienstag gelaufen. Das könnte zum einen an dem "für einen Messebesuch zu guten Wetter" liegen, meint der Projektleiter und Geschäftsführer der veranstaltenden Pro Consult Messen GmbH, Dietmar Jochim. Vielleicht liegt es zu diesem Zeitpunkt auch an der proppevollen Halle 5. Dort sitzen die Menschen an rot-weiß karierten Tischen, verschmausen zu günstigen Preisen Eisbein und Haxen. Und bekommen nach jedem zweiten Bier ein Freibier - wer will da noch auf die Münchener Wiesn' fahren? Solchermaßen gut gestimmt, macht der Besuch beim benachbarten Multireinigungs-Stand gleich noch mehr Spaß. "Den haben wir schon beim Essen beobachtet", sagt ein Morbacher Ehepaar mit kritischen Blicken, das im Kampf gegen häuslichen Schmutz auf der Suche nach einem "Wundermittel" ist. Das wird es freilich nicht auf der MA finden, es sei denn, das Paar ginge in die Magieausstellung. Viele Anbieter sind mit gleichartigen Angeboten auf der MA vertreten. "Aber Konkurrenz und Wettbewerb sind gut", ist die Verkäuferin eines weiteren Reinigungsmittels überzeugt und lobt die "sehr netten" Besucher. Ein ausgewogenes Verhältnis von konkurrierenden Ausstellern bescheinigt ein anderer Verkäufer der Messeleitung; auf anderen Messen habe er sich mit weit mehr Mitbewerbern den Kuchen geteilt. Gar keine Konkurrenz hat hingegen ein Stand mit Gartengroßgeräten. "Je mehr Konkurrenten da wären, desto mehr würde ich davon profitieren", ist der Verkäufer überzeugt. "Wenn Vergleiche da sind, fühlt sich der Kunde sicherer bei seiner Kaufentscheidung", glaubt er. Er würde allerdings eine stärkere Belebung des Freigeländes befürworten. "Da müssen viel mehr Aktionen hin." Viel Laufkundschaft, die aus jahrelanger Gewohnheit kommt und einfach nur an den Ständen entlang flanieren will, wandert durch die geräumig wirkenden Hallen. "Viele Interessenten besuchen uns aber gezielt", hat Otmar Hommes an seinem Jalousien-Stand beobachtet. Er fände es besser, wenn die Öffnungszeiten der MA geändert würden. "Erst später öffnen, dafür abends länger machen." So kämen auch mehr Berufstätige wochentags zur MA. Auf Vorschläge, die Öffnungszeiten zum Abend hin zu verlängern, reagiert Jochim ablehnend: "Wir haben festgestellt, dass ab 17 Uhr keiner mehr kommt." Mit Zahlen für die MA 2005 will sich der Geschäftsführer noch zurück halten und bis zum Ende der Ausstellung am kommenden Sonntag warten. Insgesamt hätten sich weniger Aussteller als in früheren Jahren angemeldet. "Die sind noch etwas vorsichtig und wollen erstmal sehen, wie es jetzt läuft", glaubt Jochim. Die MA habe zuletzt keinen sehr guten Ruf genossen. "Es ist immer schwieriger, eine Messe, die im Keller ist, anzuheben als eine neue auf der grünen Wiese zu etablieren", bemerkt der Geschäftsführer. Es werde einige Jahre dauern, bis das Niveau wieder gestiegen sei.

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