Kontroverse um Cannabis

Nach Rheinland-Pfalz will auch das Saarland die Obergrenze für den straffreien Besitz von Cannabisprodukten von zehn auf sechs Gramm senken. Das kündigte der saarländische Justizminister Josef Hecken (CDU) am Dienstag an. Er warnte zugleich vor einer Verharmlosung der Droge, die von Jugendlichen verstärkt konsumiert werde. Auch zeige sich, dass die Wirksubstanz erheblich zugenommen habe.

Saarbrücken. (dpa/lrs) In Rheinland-Pfalz gab es am Dienstag kontroverse Äußerungen zu der Problematik. Erst am Montag hatte der Mainzer Justizminister Heinz Georg Bamberger (SPD) angekündigt, dass der Grenzwert für den straffreien Besitz von Cannabisprodukten zum Eigenkonsum in seinem Land von zehn auf sechs Gramm gesenkt werde. Er wies darauf hin, dass es 2006 in Rheinland-Pfalz mehr Verfahren zur Drogenkriminalität gegeben hatte. Zum anderen habe das Bundesverfassungsgericht den Ländern aufgegeben, die Strafverfolgungspraxis bei Drogendelikten zu vereinheitlichen. "Immer mehr Bundesländer legen den Grenzwert beim Besitz von Cannabisprodukten auf sechs Gramm fest", sagte Bamberger. Die rheinland-pfälzische CDU begrüßte am Dienstag die Ankündigung des Mainzer Justizministers. Die Bezeichnung "weiche Droge" für Cannabis sei irreführend; längerer Konsum könne zu psychischer Abhängigkeit führen, argumentierte der rechtspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Axel Wilke.

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