Land will syrische Flüchtlinge in alter Trierer Kaserne unterbringen

Trier · Die Aufnahmestelle für Asylbewerber im Norden Triers ist längst hoffnungslos überfüllt. Da der Strom der Flüchtlinge vor allem aus Syrien und Ägypten nicht abreißt, will das Land die Menschen in einer ehemaligen Bundeswehrkaserne unterbringen.

 Die Einrichtung für Asylbewerber in der Dasbachstraße hat die Grenzen ihrer Belastbarkeit überschritten.

Die Einrichtung für Asylbewerber in der Dasbachstraße hat die Grenzen ihrer Belastbarkeit überschritten.

Foto: Friedemann Vetter (Archiv)

Mit aktuell 675 Bewohnern hat das Aufnahmeheim für Asylbegehrende im Norden Triers die Grenzen seiner Belastbarkeit längst überschritten. Als die früheren französischen Kasernengebäude voll waren, begann das Land mit der Aufstellung von Wohncontainern. Doch auch hier geht nichts mehr. Inzwischen stehen bereits 30 Container in der Trierer Dasbachstraße, in jedem leben vier Menschen und warten auf die Entscheidung über ihren Asylantrag. Deren Zahl hat sich in Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt und liegt bei 4000.
Neben der Hauptstelle in Trier gibt es landesweit nur eine weitere Einrichtung in Ingelheim im Kreis Mainz-Bingen. Deren Aufnahmekapazität soll verdoppelt werden, aber die dafür notwendigen Bauarbeiten werden zehn bis zwölf Monate dauern.

Deshalb sucht das Land nach einem weiteren Standort für die Aufnahme und Unterbringung von Asylbewerbern. Integrationsministerin Irene Alt hat bereits klar betont, den Bürgerkriegsflüchtlingen aus Syrien müsse Schutz und Zuflucht gewährt werden (der TV berichtete). Das Land sei sogar bereit, mehr Flüchtlinge aufzunehmen als bisher geplant.

Offenbar gibt es bereits konkrete Pläne, die landesweit dritte Aufnahme-Einrichtung zu schaffen. Das Land hat die General-von-Seidel-Kaserne im Westen Triers im Auge, einen 2009 aufgelösten Standort der Bundeswehr. Einen Beschluss gibt es noch nicht, aber Ministerin Alt hat den Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen bereits schriftlich über diese Pläne informiert. Das bestätigt Hans-Günther Lanfer vom Presseamt der Stadt Trier. "Der Stadtvorstand wird diese Pläne am Montagmorgen erörtern", sagt der Stadtsprecher dem Volksfreund.

Das Kasernenareal bietet viel Platz. Seit Mitte der 1990er Jahre stellte der dort stationierte Fernmeldebereich mit 263 Soldaten und 129 zivilen Mitarbeitern einen Großteil der in Trier stationierten Bundeswehrtruppen.

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