Lauern auf die Konkurrenz

TRIER/BITBURG/WITTLICH. Sie sind die Vorreiter in puncto längere Öffnungszeiten: Kaufland-Märkte in Bitburg, Trier, Konz und Hermeskeil haben seit einigen Tagen von Montag bis Samstag von 7 bis 22 Uhr geöffnet. Nun reagiert teilweise auch die Konkurrenz auf das neue rheinland-pfälzische Ladenschlussgesetz (siehe Extra). Der TV hat sich bei den großen Lebensmittelketten über ihre Pläne in der Region Trier informiert.

Seit 29. November gelten in Rheinland-Pfalz neue Ladenschlusszeiten (der TV berichtete): Doch noch steht bei den wenigsten Ketten in der Region Trier fest, ob und inwieweit sie von der Neuregelung tatsächlich Gebrauch machen werden. Beim Wal Mart in Kenn hängt beispielsweise alles davon ab, ob die längeren Öffnungszeiten in der Vorweihnachtszeit von den Kunden angenommen werden. "Im Moment ist noch nichts gesichert, aber wir können uns vorstellen, auch im kommenden Jahr den langen Donnerstag und Samstag beizubehalten", sagt Warenhausleiter Hans-Georg Schmidt.Bei den Discountern bleibt alles beim Alten

Konkreter sind die Pläne des Ratio-Markts in Trier: "Wir wären nie Vorreiter gewesen, aber Mitwettbewerber öffnen länger, da müssen wir mitziehen", sagt Niederlassungsleiter Karl Josef van Kampen. Der Druck zu reagieren sei da. "Wir wollen künftig freitags und samstags bis 22 Uhr für unsere Kunden da sein." Das Wittlicher Einkaufszentrum Bungert bleibt hingegen bei seinen bisher üblichen Öffnungszeiten. Denn ein zusätzlicher Personal-Einsatz wirke sich auf die Preise für die Kunden oder auf die Beratung aus, sagt Geschäftsführer Jürgen Bungert. Für die Extra-Märkte in Prüm, Wittlich und Bitburg sei man noch in der Planungsphase, sagt Christian Leuk, stellvertretender Marktleiter in Wittlich. "Konkret ist noch nichts, auch wenn ich denke, dass wir im neuen Jahr wohl neue Öffnungszeiten einführen werden." Ähnlich ist die Situation bei Plus: "Wir sind noch in der Prüfungsphase", teilt die Plus-Warenhandelsgesellschaft in Alzey auf Anfrage mit. Es komme im Einzelfall darauf an, wie Geschäfte im Umfeld der jeweiligen Filialen geöffnet haben. Ganz anders sieht es hingegen bei den Edeka-Märkten aus. Hier nehmen verschiedene Filialen in der Region die Möglichkeiten des neuen Ladenschlussgesetzes bereits in Anspruch und haben bis 21 oder sogar 22 Uhr geöffnet. Eine einheitliche Aussage für alle Märkte könne man jedoch nicht machen, da bei Edeka individuell je nach Standort entschieden werde, teilt die Pressestelle Edeka Südwest dem TV auf Anfrage mit. Auch bei Rewe gibt es keine einheitliche Neuregelung der Öffnungszeiten. Kunden sollten sich bei ihrem jeweiligen Markt informieren, teilt die Pressestelle des Unternehmens mit. Bei den zur Rewe-Gruppe gehörenden Toom-Märkten werde zurzeit mit den Gewerkschaften über einheitlich längere Öffnungszeiten verhandelt. Bei den Filialen der Discounter bleibt vorerst alles beim Alten. So plant Lidl keine Änderung der Öffnungszeiten. "Wir haben weiterhin zwischen 8 und 20 Uhr geöffnet", sagt Unternehmenssprecher Thomas Oberle. Auch Aldi will bei längeren Öffnungszeiten keine Vorreiterrolle spielen. "Wir werden den Markt aber genau beobachten", teilt der Discounter auf Anfrage des TV mit. "Wir sind noch in der Prüfungsphase", lautet es aus der Pressestelle der Plus-Warenhandelsgesellschaft. Es komme im Einzelfall darauf an, wie andere Geschäfte im Umfeld der Filialen öffnen. Ebenso will Norma in puncto längere Ladenöffnungszeiten abwarten und lauert auf die Schritte der Konkurrenz. Man wolle die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden genau beobachten, heißt es im Unternehmen. Informationen zu geplanten Öffnungszeiten der Hit-Märkte waren bis Redaktionsschluss nicht erhältlich.

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