Lernwerkstatt

Individuelle Förderung und Chancengleichheit, Integration undÖffnung, zukunftsfähige Inhalte und Schlüsselqualifikationen,neues Lernen und Eigenverantwortlichkeit sind die Basiserfolgreicher Bildungsarbeit. Beim "Schule neu denken" kann nurrealisierbare Ideen produzieren, wer einerseits die Schule alsInstitution im stetigen Wandel betrachtet, andererseits aber auchdie Beharrungskräfte des "Großkonzerns" Schule nicht vergisst.Reformen benötigen Zeit, schließlich müssen allein inRheinland-Pfalz 1800 Schulen und 43 000 Lehrkräfte erreichtwerden. Jedes Kind muss entsprechend seinen spezifischen Fähigkeiten gefördert werden. Damit ist gesichert, dass jeder Schüler unabhängig von der sozialen Herkunft die gleichen Bildungschancen erhält.

Eine Schule, die sich öffnet und integriert, ist eine gute Schule. Lehrkräfte, Schüler und Eltern verstehen sich als Partner, und Schulkonzepte berücksichtigen regionale Besonderheiten. Integration bedeutet, die Trennung von Kindern mit unterschiedlichen Begabungen entweder ganz aufzuheben oder zumindest viele Übergänge zu schaffen. Nicht umsonst waren in der Pisa-Studie jene Schulsysteme erfolgreich, in denen alle Schüler eines Jahrgangs gemeinsam unterrichtet werden. Vom Anderen, vom Neuen und Unbekannten kann man lernen. Neben einer vertieften Allgemeinbildung als solidem Bildungsfundament müssen im Unterricht Schlüsselqualifikationen vermittelt werden, die die Kinder und Jugendlichen für die Anforderungen der modernen Welt fit machen, sie vorbereiten auf lebenslanges Lernen. Allzu oft gibt es noch den Frontalunterricht und das entwickelnde Lernen durch Lehrerfrage und Schülerantwort. Künftig sollte viel häufiger eigenverantwortliches Lernen der Schüler im Mittelpunkt stehen. Eine gute Schule ist eine "Lernwerkstatt", in der Schüler selbstbewusst und auf eigenen Wegen einzeln oder in Gruppen selbstgesetzte Lernziele erreichen. Die Lehrkräfte sind Anreger, Anleiter und Berater.

Fazit: In unseren Schulen wird meist guter Unterricht erteilt. Da, wo er noch nicht den Anforderungen an einen modernen Unterricht entspricht, bleibt uns viel zu tun - sowohl in der Aus- als auch in der Fortbildung der Lehrkräfte.

Dr. Josef Peter Mertes ist Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier und hat 21 Jahre lang als Lehrer gearbeitet.

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