Majestät für ein Jahr

TRIER. Spitzig und lebendig präsentierten sich sieben Kandidatinnen zur Wahl der Gebietsweinkönigin Mosel-Saar-Ruwer. Am Ende eines charmanten Abends in der Europahalle strahlte die neu gekürte Majestät, Anne Mertes aus Konz-Oberemmel, mit ihren Prinzessinnen Kristina Klaß und Sonja Christ um die Wette.

Voll besetzt ist die Europahalle an diesem Abend. "Zum Höhepunkt des Weinjahres", so die Deutsche Weinkönigin Petra Zimmermann, sind viele Prominente aus Politik und Wirtschaft, vor allem aber Fangemeinden, gekommen. Eltern, Freunde und Bekannte, die "ihr Mädchen" mit Fähnchen und Bannern nach Kräften unterstützen. Aufschriften wie: "Kristina for Queen", "Sonja, Du machst es" oder "Oberemmel grüßt Anne" verleihen dem Saal Wahlkampf-Atmosphäre. Die sieben Kandidatinnen stehen am Eingang Spalier und bekämpfen ihre Nervosität mit strahlendem Lächeln und der Entschlossenheit, sich von ihrer besten Seite zu zeigen.Bevor sie ihr Fachwissen, ihre Schlagfertigkeit, Charme und Witz unter Beweis stellen können, heißt es für die noch amtierende Weinkönigin Nicole Kochan Abschied nehmen von der Krone. In ihrer "persönlichsten Rede seit Amtsantritt" erzählt sie vom Gewinn an Freude, Selbstbewusstsein, Fachwissen und Identifikation, den die Königinnenwürde ihr gebracht hat. Erfahrungen, die zwei ihrer Weinprinzessinnen geteilt und bewogen haben, sich erneut um das Amt zu bewerben.

Doch zuerst muss Kristina Klaß, 19-jährige Physikstudentin aus Osann-Monzel, auf die Bühne. Moderator Alexander Houben stellt ihr, wie den anderen Bewerberinnen, Fragen zu Hobbys und Lebensplanung, Weingott Bacchus alias "Fischers Mathes" vom KG Heuschreck fordert Fachwissen ein. Souverän und schlagfertig erklärt Kristina den Riesling S und den Zusammenhang von Wein und Physik. Nicht minder gut schlägt sich Sonja Christ aus Oberfell, 20-jährige Studentin der Betriebswirtschaft.

So viel Charme muss nachwirken dürfen. Daher gibt's für die Gäste erst einmal ein Bärlauchsüppchen und Wein, dazu Gesänge der Riesling-Harmonists aus Trittenheim. Dann präsentieren sich Stephanie Deis (20, Lehmen) als Schützin und Expertin für Schoppen sowie Miriam Müller (20, Mehring) als sportliche Fachfrau für Ökowein. Wieder Pause, der Hauptgang wird serviert. Die Stimmung im Saal gleicht inzwischen der eines Weinfestes, Wettgesänge der Fangemeinden machen den Riesling-Harmonists Konkurrenz.

Dann folgt der letzte Kandidatinnenreigen mit Karin Müller (25, Mehring), der politisch ambitionierten, Saxophon spielenden Königin der römischen Weinstraße und den zwei erneut antretenden Weinprinzessinnen. Es sind Sabrina Schmitz (21) aus Riol, Mitglied in der Winzertanzgruppe Detzem, die sich als Korkenfachfrau erweist. Und Anne Mertes, 20-jährige Jurastudentin aus Konz-Oberemmel, deren Charme so süß wie das anschließende Dessert daher kommt und der die Herzen nach der Äußerung: "Weintrinker sind intelligent, sehen gut aus, sind gesund und sexy", nur so zufliegen.

Jubel und Freudentränen

Dann muss sich die 25-köpfige Jury entscheiden. Während die Fans im Saal stimmlich noch einmal alles für ihre Favoritinnen geben, muss sie ein zweites Mal über drei Kandidatinnen abstimmen. Erst dann ruft der Präsident des Weinbauverbandes Mosel-Saar-Ruwer, Adolf Schmitt, Anne Mertes zur Königin, Kristina Klaß und Sonja Christ zu Prinzessinnen aus. Bei der Krönung durch Petra Zimmermann, Nicole Kochan und die ehemalige Gebietsweinkönigin Susanne Fuchs löst sich die Anspannung der jungen Frauen unter begeistertem Jubel der Gäste in Lachen und Freudentränen auf.

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