Mann erschlägt seine Frau im Flüchtlingsheim: 13 Jahre Haft - Kinder mussten Tat miterleben

Trier · Mit einem Tischbein hat ein 33-jähriger Mann aus Syrien seine Frau erschlagen. Weil das vor den Augen ihrer drei Kinder geschehen ist und wegen der großen Brutalität der Tat muss er nun für 13 Jahre ins Gefängnis.

Der gewaltsame Tod einer 32-jährigen Mutter von drei Kindern ist das blutige Ende eines jahrelangen Ehedramas. Ihr Mann, der ebenfalls aus Syrien stammt und gemeinsam mit der Familie nach Deutschland geflüchtet war, hat seine Frau in einem Zimmer der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in Trier mit einem Tischbein erschlagen. Das sieht die erste Schwurgerichtskammer des Landgerichts Trier unter dem Vorsitz von Richterin Petra Schmitz als erwiesen an. Die am Freitag ausgesprochene Haftstrafe von 13 Jahren liegt nur zwei Jahre unter dem Höchststrafmaß für Totschlag, welches die Staatsanwaltschaft gefordert hatte.

"Der Angeklagte hat seine Frau vorsätzlich getötet", sagte Richterin Schmitz. "Er wollte sie be8strafen, und zwar mit dem Tod." Besonders schlimm sei, dass die drei kleinen Kinder die blutige Tat miterleben mussten. "Zumindest die beiden älteren Kinder sind dadurch deutlich gestört und werden es noch eine ganze Zeit bleiben." Sie leben bei Pflegeeltern und werden psychologisch betreut.

Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Mann bereits in Syrien seine Frau unterdrückt und geschlagen. Auch nach der Ankunft in der AfA Trier habe sich daran nichts geändert. Er sei grundlos eifersüchtig gewesen und habe ihr verboten, mit Verwandten zu telefonieren. Der Konflikt sei eskaliert, nachdem die "zutiefst unglückliche Frau" in Deutschland offenbar Mut gefasst habe, sich ihrem Mann zu widersetzen und vor anderen Frauen auch von Scheidung und einer möglichen Anzeige gegen ihren Mann gesprochen habe.

Am Mittag des 17. August 2015 sei schließlich ein Streit eskaliert. Vor Mitbewohnern der Einrichtung behauptete der 33-Jährige, seine Frau sei unglücklich gestürzt. Sie starb wenig später in einer Klinik. Bei Untersuchungen wurden acht schwere Kopfverletzungen festgestellt.

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