Mehrheiten finden, zuhören können

TRIER. Mit 17 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme wählte der Senat der Uni Trier den Psychologie-Professor Peter Schwenkmezger für weitere sechs Jahre zum Präsidenten. Der alte und neue Präsident stellte sich den Fragen des TV.

Welchen Einfluss hat ein Präsident in der heutigen Zeit auf die Entwicklung seiner Universität?Peter Schwenkmezger: Es gibt Stimmen, die infrage stellen, ob ein Präsident oder ein Rektor wirksam in die Entwicklung der Universität eingreifen kann. Ich sehe das nicht so. Voraussetzung ist allerdings, ob man eine in der Universität akzeptierte Idee für die künftige Entwicklung hat. Wie sieht diese Idee im Bezug auf Trier aus?Schwenkmezger: Wir haben Leitziele definiert, zum Beispiel Streben nach höchster Qualität in Forschung, Lehre und Weiterbildung, gesellschaftlicher Verantwortung. Wichtig für deren Umsetzung ist, dass man intern Konsensfähigkeit erreicht. Natürlich müssen auf dieser Grundlage konkreter formulierte Ziele festgelegt werden. Dafür Mehrheiten zu finden, ist eine Aufgabe des Präsidenten. Wenn das gelingt, kann man Einfluss nehmen. Man muss aber auch zuhören können, um Strömungen zu erkennen, sich eine Meinung zu bilden und daraus Ideen zur Umsetzung zu erarbeiten. Und dann muss man motivieren können und vermitteln, dass sich Anstrengungen lohnen. Die Universität Trier steht vor einem Generationswechsel der Lehrkräfte und wird von Sparzwängen geplagt. Wie sieht die Zukunft aus?Schwenkmezger: Ein Generationswechsel ist auch eine Chance zur wohl überlegten Neuorientierung, sofern diese notwendig ist. Für viele zu besetzende Professuren konnten schon hervorragende Nachfolger gefunden werden. Trotz Verbesserungen, vor allem im Landesprogramm "Wissen schafft Zukunft", drücken natürlich die Sparzwänge, erfordern ein exaktes Überlegen für einen effektiven Mitteleinsatz. Mit Professor Peter Schwenkmezger sprach TV-Redakteur Jörg Pistorius.

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