Militärische Ehre

TRIER. Bundeswehr-Elite zu Gast an der Mosel: Rund 70 hochrangige Militärs haben sich am Donnerstag und Freitag zu einer Kommandeurstagung in Trier getroffen.

Bundeswehrauto reiht sich vor dem Park Plaza Hotel an Bundeswehrauto, in der Lobby wimmelt es von Militärs. Grund für den "Aufmarsch": die große Kommandeurstagung des Wehrbereichkommandos II. Rund 70 hochrangige Militärs vor allem aus Rheinland-Pfalz, Hessen, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen hielten gestern und vorgestern in Trier ihr jährliches Treffen ab. Dabei ging es um die Schwerpunkte für 2006 des in Mainz ansässigen Wehrbereichkommandos II, zu dem unter anderem das Verteidigungsbezirkskommando 42 in Trier, der Truppenübungsplatz in Baumholder und die Führungsunterstützung in Gerolstein gehören. Einer dieser Punkte: die Unterstützung der Auslandseinsätze der Bundeswehr. Soldaten berichteten von ihren Erfahrungen in Afghanistan, im Kosovo oder bei der Blauhelm-Mission an der Grenze zwischen Äthiopien und Eritrea. "Alle Teilnehmer der Tagung sollen an den Erfahrungen derer teilhaben, die vor Ort waren", erklärt Brigadegeneral Wolfgang Rönsch, stellvertretender Befehlshaber des Wehrbereichkommandos II. So sei beispielsweise die große Bedeutung einer Zusammenarbeit der Bundeswehr mit Nicht-Regierungs-Organisationen deutlich geworden. Doch die Kommandeure blickten in Trier auch über das tägliche Geschäft der Bundeswehr hinaus: Hanns W. Maull, Professor für Internationale Beziehungen an der Uni Trier, zeigte in einem Vortrag die sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands auf und diskutierte anschließend mit den Militärs über die Rolle der Bundeswehr in diesem Zusammenhang. Um Afrika als Einsatzgebiet der Bundeswehr, das in Zukunft an Bedeutung gewinnen dürfte, ging es im Vortrag des Hamburger Politik-Professors und Direktors des Instituts für Afrika-Kunde, Cord Jakobeit. Der konfliktreiche Kontinent mit all seinen Problemen stelle "eine riesige Herausforderung" dar, sagte Jakobeit. Der "Ansturm auf die Festung Europa" dauere an; auch deshalb sei eine Beteiligung an der Lösung der afrikanischen Probleme geboten. Die Bundeswehr könne daran im Rahmen der europäischen Sicherheitsstrukturen mitwirken.

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