Modellversuch: Kürzere Probezeit für Fahranfänger

MAINZ. (win) Fahranfänger sollen ihre Probezeit auf ein Jahr halbieren können, wenn sie freiwillig eine Nachschulung mit Sicherheitstraining absolvieren. 2004 läuft ein Modellversuch an.

Eine freiwillige zweite Ausbildungsphase nach dem Führerscheinerwerb soll helfen, das erhöhte Unfallrisiko von Fahranfängern zu senken. Junge Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren sind laut Verkehrsministerium die größte Risikogruppe im Straßenverkehr. Mangelnde Erfahrung und häufige Nachtfahrten führen bei ihnen zu erhöhten Unfallzahlen. Zusammen mit Fahrlehrerverbänden, ADAC, Verkehrswacht und Tüv will das Ministerium ab 2004 landesweit einen Modellversuch starten, um den Fahranfängern mehr Sicherheit und Praxis zu vermitteln.In der Fortbildung sollen erste Erlebnisse und Erfahrungen der Anfänger im Straßenverkehr mit professionellen Ausbildern aufbereitet und Gefahrensituationen in einem Sicherheitstraining durchgespielt werden. Die Nachschulung besteht aus drei 90-minütigen Gruppensitzungen mit einem Fahrlehrer, einer einstündigen Beobachtungsfahrt mit Fahrlehrer und einem halbstündigen Sicherheitstraining. Der Kurs kostet insgesamt 230 Euro, wobei bereits ein Zuschuss des Landes zum Sicherheitstraining eingerechnet ist. Wer an der Fortbildung erfolgreich teilnimmt, verkürzt seine Probezeit um ein Jahr. Nach Überzeugung des Verkehrsministeriums ist die zusätzliche freiwillige Ausbildung ein sinnvollerer Weg zu mehr Sicherheit auf den Straßen als das umstrittene Projekt "Führerschein mit 17", das frühzeitiges Fahren in Begleitung von Erwachsenen erlauben soll.

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