Mörder und Diebe haben kaum eine Chance

TRIER. Mörder und Diebe werden in der Region Trier häufig gefasst, Straftaten in diesen Bereichen überwiegend aufgeklärt. Aber auch insgesamt lässt sich die Bilanz 2004 des Polizeipräsidiums Trier sehen: Die Aufklärungsquote ist mit 63,8 Prozent im rheinland-pfälzischen Vergleich überdurchschnittlich hoch.

Der Mord an der Joggerin in Nittel (Kreis Trier-Saarburg) oder der Fall der Leiche ohne Kopf in Trier haben im vergangen Jahr die Region erschüttert. Aber auch bei der Polizei haben sie ihre Spuren hinterlassen. "Bei der Bearbeitung solcher Fälle müssen wir Prioritäten setzen. Auch beim Einsatz von Personal", sagt Polizeipräsident Manfred Bitter bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2004. Im vergangenen Jahr wurden im Bereich des Präsidiums Trier zwischen der belgischen Grenze und Idar-Oberstein 33 Kapitaldelikte, sprich Morde oder Totschläge, begangen. 31 dieser 33 Fälle, das sind 93,9 Prozent, wurden aufgeklärt. Insgesamt liegt die Aufklärungsquote der Polizei in der Region wie im Jahr 2003 bei 63,8 Prozent. "Damit liegt unsere Quote erneut weit über dem Landesdurchschnitt von 59,8 Prozent", sagt Bitter. Die Zahl der Straftaten ist hingegen leicht zurück gegangen. 2003 wurden 41 958 Fälle registriert, 2004 41 693. Besonders stark zugenommen haben die Vermögens- und Fälschungsdelikte. Mit 8574 Fällen wurden im zurückliegenden Jahr 554 mehr bearbeitet als im Vorjahr. "Damit ist die Zahl der Delikte in diesem Bereich wie auch 2003 wieder stark angestiegen", sagt Bitter. Besonders Warenbetrügereien im Internet fallen in diesem Bereich stark ins Gewicht. Angestiegen ist auch die Zahl der Wohnungseinbrüche in der Region. Hier wurden 139 Fälle mehr aufgenommen als 2003, insgesamt waren es 611. "Einbruchsserien wie an der Sauer, im Raum Idar-Oberstein und in Saarburg haben die Zahlen besonders ansteigen lassen", sagt der Polizeipräsident. "Dieser Bereich macht uns auch Sorgen, denn hier ist die Bevölkerung direkt betroffen. Das ist eine Katastrophe für das eigene Sicherheitsgefühl." Die Aufklärungsquote in diesem Bereich liegt bei knapp 38 Prozent, im Vergleich zu 2003 ist sie aber um 15,8 Prozent gestiegen. Kaum eine Chance im Vergleich zu den Einbrechern haben Ladendiebe: Von den knapp 3000 Dieben in großen Warenhäusern oder kleinen Geschäften wurden im vergangene Jahr 2833 gefasst (95,2 Prozent). Schlechter sieht es allerdings im Bereich der schweren Diebstähle aus, unter die auch die Reihe der Diebstähle von Bankautomaten in der Eifel fällt: Hier wurden im zurückliegenden Jahr nur rund 21 Prozent der insgesamt 4810 Fälle aufgeklärt. Die Zahl der Drogenermittlungen ist 2004 um knapp 400 Fälle gestiegen. "Diese Steigerung ist maßgeblich auf die Arbeit der Ermittlungsgruppe ,Sprudel’ in Gerolstein zurückzuführen", sagte Bitter. "Sie hat in Zusammenarbeit mit dem Zoll 22 Personen festgenommen, von denen fünf inhaftiert wurden, und mehr als 160 Duchsuchungsbeschlüsse erlassen." Die Zahl der Drogentoten ist im zurückliegenden Jahr von sechs auf vier Tote (2004) gesunken. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 19 000 Tatverdächtige im ehemaligen Regierungsbezirk Trier ermittelt. 5371 davon waren Jugendliche unter 21 Jahren, 970 Täter waren höchstens 14 Jahre alt. Zwar waren das 17 Personen weniger als im Vorjahr, "aber immer noch 970 zu viel", bemerkt Manfred Bitter. Der Anteil der 14- bis 18-jährigen Täter ist um 136 Personen auf 2 400 angestiegen.Für die Besetzung der Polizei in der Region prognostiziert Bitter, dass "das Polizeipräsidium Trier in Zukunft personell besser ausgestattet wird". Bereits ab Juni 2005 sei mit mehr Beamten zu rechnen.

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