Moselradweg ist ein Renner

Der Trend zu Radtourismus und das landesweit dichte Wegenetz haben die Radler inzwischen zum bedeutenden Wirtschaftsfaktor werden lassen. Mehr als 18 Millionen sind im Jahr unterwegs - nach einer Studie des Europäischen Tourismusinstituts (ETI) in Trier allein mehr als 400 000 auf dem Moselradweg.

 Zieht die Touristen in Scharen an: der Moselradweg – hier bei Zeltingen. TV-Foto: Archiv/Uwe Praus

Zieht die Touristen in Scharen an: der Moselradweg – hier bei Zeltingen. TV-Foto: Archiv/Uwe Praus

Mainz. Investitionen in Radwege sind lohnende Ausgaben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des ETI, in der vier Velo-Routen vom Moselradweg über den Maare-Mosel-Radweg und die Strecke entlang der Nahe bis zum pfälzischen Kraut- und Rüben-Radweg analysiert werden. Ein Ergebnis: Ausbaukosten von 83 Millionen Euro für zusammen 550 Kilometer steht eine geschätzte jährliche Wertschöpfung von 71 Millionen Euro gegenüber. "Der Radtourismus boomt", so das Fazit von Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD).Unter den 18 Millionen Radlern, die pro Jahr als Ausflügler im Land unterwegs sind, gelten eine Million als Übernachtungsgäste. Insgesamt werden 340 Millionen Euro ausgegeben. Unter den Radwegen des Landes ist die Moselroute mit 140 Kilometern nicht nur die längste, sondern auch die beliebteste. Ohne Sonderveranstaltungen wie "Happy Mosel" tummeln sich dort laut ETI mehr als 400 000 Touristen (Maare-Mosel-Radweg: rund 70 000).Zwar geben die radelnden Touristen, die auch übernachten, mit im Schnitt 62 Euro pro Tag etwas weniger aus als der durchschnittliche Urlauber. Allerdings liegt ihr Budget für Übernachtung und Einkäufe auf höherem Vergleichsniveau. Mit einem Anteil von 60 Prozent liegt die Zahl der Übernachtungsgäste unter den Radlern an der Mosel fast doppelt so hoch wie auf anderen Strecken.Laut Reiseanalyse des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) gehört die Moselstrecke zu den zehn beliebtesten Rad-Fernwegen und das Flusstal zusammen mit der Eifel auch zu den Top-10 der Fahrrad-Urlaubsregionen. Wert legen die Radtouristen, von denen das ETI rund 5500 befragt hat, vor allem auf eine gute Beschilderung der Strecke, komfortable und sichere Radwege sowie eine attraktive Landschaft.Das landesweite Radwegenetz erstreckt sich inzwischen auf 3700 Kilometer. In diesem Jahr fließt unter anderem Geld für den Mosel-Radweg zwischen Briedern und Mesenich. Baurecht ist für den Kyll-Radweg zwischen Densborn und St.Thomas angestrebt. Der ADFC sieht Rheinland-Pfalz als Fahrrad-Land auf gutem Weg. Aufgelegt worden ist eine neue Radwanderkarte (anzufordern unter 01805/7574636 (14ct/min.; über Mobilfunk eventuell teurer) oder info@rlp-info.de).

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