Mysteriöser Tankstopp im Ländchen

LUXEMBURG/HAHN. Landeten US-Geheimflüge auch in Luxemburg? Zwei Boeings einer amerikanischen Gesellschaft geben derzeit Anlass zu Spekulationen.

In Luxemburg kochen derzeit die Gerüchte hoch. Landeten vergangene Woche etwa zwei Flüge im Auftrag des US-Geheimdienstes CIA auf dem Flughafen Findel? Außenminister Jean Asselborn gab dieser Tage im Parlament zu, dass vergangenen Montag und Dienstag zwei Boeing 737 der amerikanischen Fluggesellschaft Richmore Aviation in Luxemburg gelandet waren. Landeerlaubnis auf allen US-Militärbasen

Die Airline wird immer wieder genannt, wenn es um die geheimen CIA-Flüge geht, mit denen Terrorverdächtige zu angeblichen US-Gefängnissen in Europa gebracht werden sollen. Die Charterfluggesellschaft Richmore Aviation fliegt hauptsächlich im Auftrag des US-Militärs. Richmore Aviation hat Landerechte auf allen US-Luftbasen in der ganzen Welt. Stationiert ist die Fluggesellschaft in Schenectady im Staat New York. Selbst in US-Medien wird sie häufig in Verbindung mit den CIA-Flügen genannt. Laut Asselborn waren die beiden aus Frankfurt kommenden Maschinen zum Tanken in Luxemburg. Nach dem Stopp seien sie wieder nach Deutschland zurückgeflogen. Es seien keine Passagiere an Bord gewesen. Laut Asselborn soll es sich um "technische Flüge gehandelt" haben. Eine Erklärung für den seltsamen Tankstopp konnte er jedoch nicht liefern. "Keine CIA-Flüge über Hahn abgewickelt"

Seitdem wird in Luxemburg spekuliert, ob der Findel eventuell schon öfter Zwischenstation für diese Flüge, die offiziell nirgends vermerkt sind, gewesen sein könnte, und ob eventuell tatsächlich der CIA Auftraggeber sein könnte. Vieles spricht dafür, dass es sich bei den beiden Boeings um militärische Charterflüge handelte, wie sie auch seit einiger Zeit auch auf dem Hunsrück-Flughafen Hahn landen (der TV berichtete). Eine Flughafensprecherin bestätigte gegenüber unserer Zeitung, dass man ausschließe, dass auf dem ehemaligen Militärflughafen CIA-Flüge abgewickelt werden. Jedoch hüllte sie sich weiter in Schweigen, was die militärischen Charterflüge, die auf dem Hahn auf dem Weg von oder nach Kuwait oder den Irak Zwischenstation machen, genau transportieren. Es seien sowohl Fracht- als auch Passagierflüge; Näheres könne man aus Sicherheitsgründen nicht sagen. Doch alle Flugbewegungen auf dem Hahn seien rein zivil, versicherte die Sprecherin. Unterdessen wollen die Grünen im rheinland-pfälzischen Landtag die CIA-Flüge von und zur US Air Base Ramstein im Rechtsausschuss zur Sprache bringen. Die Landesregierung, so die Forderung der Grünen, müsse sich beim Bund um Aufklärung in dieser Angelegenheit bemühen.

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