Nürburgring: Steuerzahler-Bund bleibt skeptisch

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) betrachtet das 300-Millionen-Projekt "Nürburgring 2009" weiterhin sehr kritisch. "Zahlreiche offene Fragen" ließen Zweifel am diese Woche vorgestellten Zukunftskonzept der Landesregierung aufkommen.

Mainz. (fcg) In einer Pressemitteilung des unabhängigen Vereins heißt es, der von Ministerpräsident Kurt Beck und Wirtschaftsminister Hendrik Hering (beide SPD) verkündete Optimismus stelle sich "wie das berühmte Pfeifen im Wald dar". Das neue Konzept garantiere "noch lange keine ausreichenden Besucherzahlen" - dies sei aber der Knackpunkt, von dem Erfolg oder Misserfolg des im Juli eröffneten Freizeit- und Geschäftszentrums an der Eifel-Rennstrecke abhingen. Der BdSt streicht heraus, die privaten Betreiber der Anlagen hätten Pachtverpflichtungen gegenüber der Besitzgesellschaft "Land", welche die in ihrem Eigentum stehenden Grundstücke und Immobilien verwalte. Es bleibe abzuwarten, wie diese Verpflichtungen ausgestaltet würden. "Sollte es sich dabei um umsatzabhängige Pachtzinsen handeln, läge das Risiko beim Land." Der Steuerzahler-Bund verweist auch darauf, dass "völlig ausgeblendet" sei, wie groß der Zuschussbedarf für künftige Formel-1-Rennen sein werde. Ursprünglich habe das Projekt "Nürburgring 2009" dazu dienen sollen, die Verluste der Formel 1 von rund zehn Millionen Euro pro Veranstaltung zu kompensieren. Laut BdSt-Geschäftsführer Peter Pferdekemper grenzt der Hinweis von Ministerpräsident Kurt Beck, bei der Finanzierung durch günstige Kredite der landeseigenen Investitions- und Strukturbank (ISB) würden keine Steuergelder eingesetzt, "an Volksverdummung". Wenn die von der ISB gewährten Darlehen platzten, "dann wird Vermögen der Steuerzahler vernichtet und nicht imaginäres Geld aus dem Nirwana".

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