NPD-Gegner lassen nicht locker

GONZERATH. Zwei Wochen nach der Massendemonstration gegen das geplante NPD-Schulungszentrum in Gonzerath, Kreis Bernkastel-Wittlich, gründen sich im Hunsrück zwei neue Initiativen gegen die rechtsextreme Gruppierung.

 Der Massenprotest in Gonzerath gegen das NPD-Schulungszentrum (Foto) war keine Eintagsfliege. In diesen Tagen gründen sich im Hunsrück gleich zwei Initiativen gegen "Rechts". TV-Foto: Klaus Kimmling

Der Massenprotest in Gonzerath gegen das NPD-Schulungszentrum (Foto) war keine Eintagsfliege. In diesen Tagen gründen sich im Hunsrück gleich zwei Initiativen gegen "Rechts". TV-Foto: Klaus Kimmling

Rund 2000 Menschen waren vor zwei Wochen in Gonzerath auf den Beinen gewesen, um ihrem Protest gegen die Einrichtung einer Kaderschmiede der NPD Ausdruck zu verleihen. Der Protest gehe so lange weiter, "bis der Spuk beendet ist", sagte dort der Trierer DGB-Chef Karl-Heinz Päulgen.Aufklärungskampagne an Schulen

Das sieht man offenbar auch im Hunsrück so. In diesen Tagen entstehen vor Ort zwei neue Initiativen, die in ihrem Einsatz gegen die rechtsextreme Partei nicht locker lassen wollen. Neu gegründet hat sich in dieser Woche nach Auskunft ihres Sprechers Matthias Reichmann aus Morbach die Initiative "Hunsrück gegen Rechts!", "um Perspektiven für eine Auflösung des NPD-Zentrums zu entwickeln".

In der Gruppe sei ein breites Spektrum von Personen aus Hermeskeil, Thalfang und Morbach organisiert, die laut Reichmann teilweise bereits Erfahrungen in der Betreuung von Opfern rechtsextremer Gewalt haben. Ein Schwerpunkt der Aufklärungskampagne gegen Rechtsextremismus soll die Arbeit an Schulen sein. Gedacht wird auch an die Einrichtung eines Kultur-, Jugend- und Sozialzentrums, um die Selbstorganisation der Bevölkerung gegen Rechtsradikalismus zu stärken. Wer Interesse hat mitzuwirken, kann sich per E-Mail an HunsrueckGegenR@aol.com wenden.

Dass sich in diesen Tagen eine weitere Bürgerinitiative (BI) gründet, davon wusste Reichmann bislang nach eigenen Angaben nichts. Am Freitag, 23. März, laden die Gonzeratherin Judith Linn und ihre Mitstreiter zu einer Gründungsversammlung der BI "Gonzerath gegen Rechts" ein. Denn auch im 1200-Einwohner-Ort selbst soll der Widerstand nicht einschlafen. Zwar denkt man im Organisationsausschuss derzeit nicht an weitere Großdemonstrationen, will aber den Protest mit anderen Methoden wie Mahnwachen fortsetzen. "Wir verstehen uns als Sprachrohr der Gonzerather und wollen das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen", sagt Judith Linn, die zur Gründungsversammlung am Freitag, 23. März, 19.30 Uhr, Interessierte aus Gonzerath und Umgebung in die dortige Schackberghalle einlädt. E-Mail-Kontakt ist unter BI-Gonzerath@web.de möglich. Dass sich eine weitere Aktionsgruppe gegründet hat, hält Linn nicht für grundsätzlich verkehrt, wundert sich aber, dass die andere Initiative keinen Kontakt zu den Gonzera-thern aufgenommen hat.

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