Nachtschicht im Trierer Dom

TRIER. "Kommt und seht" – dieses aus dem Johannes-Evangelium stammende Leitwort ist das Motto der neunten Heilig-Rock-Tage vom 8. bis zum 17. April. Das Bistum Trier rechnet mit 80 000 Besuchern.

"Die Heilig-Rock-Tage sind für viele Menschen aus allen Teilen der Diözese zu einer festen Größe und zu einem wichtigen Orientierungspunkt geworden", sagt der Leiter der Vorbereitungsgruppe Prälat Franz-Josef Gebert. "Sie sind das Fest des Glaubens, der Gemeinschaft und der Begegnung in unserem Bistum." Das Leitwort "Kommt und seht" - mit diesen Worten forderte Christus seine Jünger auf, ihm zu folgen - stehe auch im Zusammenhang mit dem Weltjugendtag, der im August zunächst im Bistum Trier und dann in Köln gefeiert wird. Mehr als 900 ehrenamtliche Helfer werden im Einsatz sein. Regionale Fußwallfahrten, abendliche Stadtrundgänge und Zehn-Minuten-Andachten ergänzen das Angebot an gemeinsamen Gebeten, Gottesdiensten und Meditationen. Auch weltliche und geradezu bürokratische Themen gehören dazu: Das Projekt "Erneuerung der Pfarreien und Pfarrgemeinschaften im Bistum Trier und Strukturplan 2020" dreht sich um den "Umbau" des Bistums Trier. Im Kommunikationszelt geht es um den Austausch von Informationen und Meinungen, im Impulsraum werden Leistungsträger aus Gemeinden und Initiativen ihre Erfahrungen mit Erneuerungsprozessen mitteilen. Die Dom-Nacht am 16. April ist laut Prälat Gebert "der Versuch, mit einer neuen und außergewöhnlichen Form auch einmal ganz andere Menschen zu erreichen". Die lange Nacht beginnt um 20 Uhr mit einem liturgischen Konzert, das von Gregor Linßen und der Gruppe Ami aus Neuss gestaltet wird. Um 21.30 Uhr folgt eine Lichter-Prozession, eine Stunde später wird Pantomime Jomi auftreten. Höhepunkt der Dom-Nacht ist der Mitternachts-Gottesdienst mit Bischof Reinhard Marx. Auch nach dessen Ende bleibt das Gotteshaus geöffnet. Offizieller Schlusspunkt ist eine Morgenandacht um sechs Uhr. Im Café Dunkel wird es zappenduster: Das Café auf dem Domfreihof ist ein Angebot des Referats "Sehbehinderte und blinde Menschen" des Bischöflichen Generalvikariats. In absoluter Dunkelheit soll die Kommunikation zwischen Sehenden und Blinden gefördert werden. Das Abendlob gehört seit 1997 zu den festen Bestandteilen der Heilig-Rock-Tage. Der Charakter dieser Veranstaltung wird durch das Zusammenspiel von Musik und Texten geprägt. "Das Abendlob will auch Menschen ansprechen, denen die normalen Gottesdienste fremd geworden sind", sagt der Trierer Domkapellmeister Stephan Rommelspacher. Die musikalische Gestaltung übernehmen renommierte Ensembles wie der Paderborner Domchor (8. April), die "Schola Saraviana" Saarbrücken (12. April) und natürlich der Trierer Domchor (14. April). Die Heilig-Rock-Tage werden am Freitag, 8. April, 17 Uhr, mit einem Pontifikalamt im Trierer Dom eröffnet. Die Predigt hält Kardinal Karl Lehmann, der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz.

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