Neue Fragen an Bruch

Einen Tag nach der Sondersitzung des Landtags sieht sich Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) neuen Fragen der CDU nach möglichen Begünstigungen im persönlichen Umfeld ausgesetzt. Eine Freundin der Tochter hatte sich bei ihm für eine Stelle im Landeskriminalamt beworben.

Mainz. Die CDU verstärkt den politischen Druck auf Innenminister Karl Peter Bruch. Hintergrund ist ein Bericht der Bild-Zeitung, Bruch habe einer Freundin seiner Tochter, einer promovierten Biologin, zu einem Job in der Kriminaltechnischen Abteilung des Landeskriminalamtes (LKA) verholfen. Nach der "Schwiegersohn-Affäre" müsse Bruch nun jeden Zweifel ausräumen, dass es weitere Fälle gebe, in denen er sein nahes Umfeld begünstigt habe, fordert die Union und will das Thema nächste Woche in den Landtag bringen.Bruchs Sprecher Eric Schaefer wies die Vorwürfe zurück und bestätigt auf Anfrage, dass es im Dezember 2006 eine Bewerbung aus Eigeninitiative der Biologin gab. Es habe aber weder ein Gespräch gegeben, noch habe sich der Minister für sie verwendet, betonte Schaefer. Die Bewerbung selbst sei geschäftsmäßig an das LKA weitergeleitet worden. Das Freundschaftsverhältnis beider Frauen habe mit der späteren Einstellung nichts zu tun gehabt, so Sprecher des Ministers.LKA-Präsident Hans Heinrich Preußinger begründet die Einstellung der Biologin mit "besten Qualifikationen". Die Frau habe Super-Zeugnisse und auch im internen Verfahren hervorragend abgeschnitten, so Preußinger im Gespräch mit dem TV. Eine Empfehlung des Ministers habe es nicht gegeben. Eine Stelle für die DNA-Analyse in der Abteilung Kriminalwissenschaft und -technik war nach seinen Angaben zwar bereits frei, allerdings machten Raumprobleme eine Einstellung erst zum Oktober dieses Jahres möglich. Wie im Spezialistenprogramm des LKA üblich, habe die Biologin, die man auch gerne halten wolle, einen unbefristeten Vertrag bekommen, sagte Preußinger. Nach seinen Worten war die Stelle auch nicht ausschreibungspflichtig.

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