Neuer Geheimsekretär für Marx

Der aus einem kleinen Ort bei Mayen kommende Frank Kleinjohann wird neuer Bischofskaplan. Der 30-Jährige tritt voraussichtlich im Juli die Nachfolge des Westerwälders Thomas Hüsch an, der nach nur acht Monaten als Bischofskaplan eine Pfarrei in Koblenz übernimmt.

Trier. (sey) "Seine Rolle bewegt sich zwischen Mädchen für alles und Stimme seines Herrn" - so beschreibt ein ranghoher Kirchenvertreter den Job des Bischofskaplans. Weil die bischöflichen Kapläne in (fast) alles Einblick haben, aber zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet sind, werden sie auch Geheimsekretäre genannt. Der Trierer Bischof Reinhard Marx bekommt ab Juli eine neue "rechte Hand": Frank Kleinjohann (Foto: Bischöfliche Pressestelle), seit eineinhalb Jahren Kaplan im saarländischen Merchweiler.Der 30-jährige Priester wurde von der Entscheidung seines Bischofs völlig überrascht, sagte er gestern dem TV. "Ich habe fast einen Herzinfarkt bekommen, als mich vor anderthalb Wochen der Bischof angerufen und zu einem Gespräch nach Trier gebeten hat", erzählt Kleinjohann. Zwei Tage später sei er nach Trier gefahren, und erst da habe der Bischof ihm gesagt, worum es gehe. "Ich war völlig überfahren", meint der angehende Bischofskaplan. Gleichzeitig habe er sich sehr über die Herausforderung gefreut: "Es ist eine große Ehre." Aber auch ein schwerer Abschied, der nun ins Haus steht. Denn in seiner jetzigen Pfarrei gefalle es ihm außerordentlich gut, sagt Kleinjohann, der in Trier und Rom studiert hat. Und der ein ungewöhnliches Hobby hat, das er fürchtet, demnächst an den Nagel hängen zu müssen. "Ich war Zivildienstleistender beim Roten Kreuz in Mayen. Und auch heute fahre ich dort noch einmal im Monat im Rettungsdienst mit. Ich bin begeisterter Rotkreuzler." Darüber hinaus gehe er gerne joggen oder ins Kino, "und ich liebe Musicals".

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