Neues Leben für Brache

MAINZ. (win) Das Land und die Deutsche Bahn (DB) wollen brachliegende Bahnflächen für eine neue Nutzung erschließen. Sechs größere Gelände sollen in einem Pilotprojekt entwickelt und vermarktet werden, darunter auch 63 000 Quadratmeter in Jünkerath (Kreis Daun).

Mit Hilfe von Masterplan und Machbarkeitsstudien sollen nicht mehr genutzte Bahnflächen und -gebäude wieder wirtschaftlich oder städtebaulich sinnvoll entwickelt werden. Nach Angaben von Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) übernimmt das Land in einem Pilotprojekt die Finanzierung der Planungsphase, die von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz koordiniert wird. Eines von sechs Projekten soll in Jünkerath gestartet werden, weil die Eifel-Kommune laut Agentur-Geschäftsführer Hans-Günther Clef das Land bei der offenbar schwierigen Vermarktung um Unterstützung gebeten hat. Bahn und Kommune haben demnach eigene Interessen an der Wiederbelebung, konnten jedoch bislang nicht zusammenfinden. Nun sollen unter anderem Perspektiven für eine teilweise Nutzung des Bahnhofs als Gemeindehalle, die Ansiedlung von Gewerbe oder die Einbindung in Straßenbauprojekte geprüft werden. Die Bahn-Brachen im Land reichen von Güterbahnhöfen und Rangieranlagen über Trassen und Ausbesserungswerke bis zu Lokschuppen. Einen Rückschlag bei der Vermarktung von Bahnhöfen gab es vor rund einem Jahr durch die Insolvenz des hessischen Investors First Rail Estate (FRE), mit dem das Innenministerium eine Kooperationsvertrag eingegangen war. Die bundesweit 500 von FRE erworbenen Bahnhöfe, darunter Hetzerath, Konz-Karthaus, Schweich und Ürzig, gehören inzwischen einem britischen Investor und werden nach Angaben des Innenministeriums von einer Immobiliengesellschaft verwaltet. Auch mit dem neuen Eigner will das Land über eine Entwicklung der Bahnhöfe reden. Die Bahnhöfe Konz, Salmrohr, Speicher und Wellen, die von FRE vorübergehend bewirtschaftet wurden, sind inzwischen wieder von der DB übernommen worden.

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