"Nicht ohne Rumoren"

TRIER. Die Laien im Bistum Trier sehen offenbar die Notwendigkeit der Umstrukturierung der Pfarreien (der TV berichtete) und wollen sie unterstützen. Der Katholikenrat fordert aber eine stärkere Einbindung der Ehrenamtlichen.

"Ohne Rumoren wird das nicht vonstatten gehen", sagt Manfred Thesing voraus. Der Vorsitzende des Katholikenrates im Bistum rechnet aber nicht damit, dass es den ganz großen Aufschrei geben wird gegen die Umstrukturierungspläne in den Pfarreien. Es seien zwar "harte Einschnitte", doch sieht Thesing keine Alternativen. Im Gegensatz zu der Dekanatsreform gehe es jetzt "ans Leben in den Gemeinden" und damit werden für viele Katholiken zum ersten Mal greifbar, dass sich das Bistum ändere. Er setzt drauf, dass sich Bischof Reinhard Marx an die Zusage hält, die Basis bei der Umgestaltung miteinzubinden. "Es sind noch genügend Spielräume vorhanden, um die Vorgaben auszufüllen." Thesing glaubt, dass die Neustrukturierung eine Chance für Ehrenamtliche ist: "Es kann doch nicht sein, dass später vier oder sechs Pfarrgemeinderatsmitglieder alleine für eine große Einheit zuständig sind." Da seien dann die engagierten Laien gefordert, die Arbeit in den bisherigen Pfarreien zu übernehmen. "Warum soll ein Ehrenamtlicher nicht auch Vorsitzender des Pfarrverwaltungsrates werden? Das muss doch nicht immer ein Pfarrer sein", sagt Thesing. Dass die Vorgaben des Bistums, künftig nur noch maximal 200 statt der bisher 389 Pfarreien und zusammengeschlossene Seelsorge-Einheiten zu haben, auch tatsächlich so umgesetzt wird, dafür stehen die Dekanatsräte. Sie koordinieren die Zusammenarbeit zwischen den Pfarrgemeinderäten und dem Dekanat. Daher sei die Beteiligung des Laiengremiums nicht nur ein "frommer Wunsch" sondern funktioniere auch, sagt die Referentin des Dekanats Konz-Saarburg, Doris Weirich. Beim Bistum weist man unterdessen Kritik am Vorgehen bei der Neustrukturierung von sich. Es sei kein von oben verordnetes "Notprogramm", der Dialog mit allen Beteiligten werde groß geschrieben, macht der Projektleiter Pfarrer Martin Lörsch klar. Man wolle mit dem begonnenen Projekt 2020 keinen Mangel verwalten, sondern "die Zukunft gestalten".

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