Von wegen sparen: Im Urlaub lassen die Deutschen Fünfe gerade sein und drehen, obwohl sie zu Hause gerne über die schlechte wirtschaftliche Lage jammern, nicht jeden Cent zwei Mal um. Im Gegenteil: Sie geben sogar mehr Geld am Urlaubsziel aus als im vergangenen Jahr. Das jedenfalls will das Eti herausgefunden haben. Nur 46 Prozent der über 1000 Befragten gaben danach an, einen preiswerteren Urlaub gemacht zu haben als ein Jahr zuvor. Das Ergebnis der Trierer Tourismus-Experten erstaunt. Denn noch Mitte des Jahres berichteten Freizeitforscher aus Hamburg, dass die Deutschen in diesem Jahr im Urlaub ihr Geld zusammenhalten und auf den Preis achten wollen: Ferienwohnung statt Hotel. Doch anscheinend wollen immer mehr zumindest für ein paar Tage nicht ständig ans Sparen denken. Immerhin über die Hälfte aller Deutschen seien in diesem Jahr verreist, fand Eti heraus, deutlich mehr als in den Vorjahren. Und die meisten blieben auch länger weg als sonst: Ein Viertel verreiste für fünf bis sieben Tage, jeder zweite war acht bis 14 Tage unterwegs. Und das, obwohl ein Drittel der Urlauber angaben, wegen Preissteigerungen mehr ausgegeben zu haben. Immerhin 46 Prozent sagten, sie hätten sich in diesem Jahr keinen Urlaub leisten können, unter anderem wegen der gestiegenen Benzinpreise. Frankreich und Griechenland sind laut Eti weiterhin die beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen. Auch Urlaub vor der eigenen Haustür wird noch gemacht. Zwar ist der Trend zum Urlaub im eigenen Land rückläufig, aber immer noch sehr gefragt. Vor allem die Ostsee zählt mittlerweile zu den beliebten Ferienzielen. Doch die boomenden Länder Türkei und Kroatien holen auf. "Sie zählen zu den stärksten Gewinnern im Kampf um die deutschen Sommerurlauber", sagt Eti-Chef Heinz-Dieter Quack. Fast alle waren laut der Eti-Befragung zufrieden mit ihrem Urlaub. Fast drei Viertel wollen 2006 wieder in Urlaub fahren oder fliegen. Denn das Flugzeug zählt hinter dem Auto immer noch zu den beliebtesten Transportmitteln zum Urlaubsziel.