Oberhirte Reinhard Marx mit 52 der Senior

TRIER. In der Leitung der Diözese Trier hat sich ein Generationswechsel vollzogen. Die Berufung des 42-jährigen Stephan Ackermann zum Nachfolger von Weihbischof Leo Schwarz drückt den Altersdurchschnitt der Bischofsriege auf 47 Jahre. Ältester im Vierer-Bunde ist Oberhirte Reinhard Marx (52).

So überrascht wie die gestern eiligst zusammengetrommelten Pressevertreter war vor einigen Tagen auch Stephan Ackermann gewesen. Den hatte ebenfalls Bischof Reinhard Marx zu sich gebeten und ihm eröffnet, er werde neuer Weihbischof. "Damit habe ich nie und nimmer gerechnet", gestand der 42-Jährige nach der offiziellen Vorstellung durch Marx gegenüber den Journalisten ein. Seine erste Reaktion schildert er so: "Es waren ziemlich gemischte Gefühle plus eine gehörige Portion Respekt vor dem Amt. Aber dann gewann doch die Dankbarkeit für das Vertrauen des Papstes die Oberhand." Neue Weihbischöfe werden nicht alle Tage vorgestellt, aber in Trier hatte es zuletzt vor gut zwei Jahren ein solches Ereignis gegeben. Im Februar 2004 traten Robert Brahm (49) und Jörg Michael Peters (45) ihre Ämter an der Spitze des Bistums Trier an. Die Berufung Ackermanns macht die deutliche Verjüngung dort komplett. Er löst Leo Schwarz (74) ab, dessen Rücktrittsgesuch Papst Benedikt XVI. angenommen hat. Ackermann, gebürtiger Mayener, feiert am 20. März seinen 43. Geburtstag. Er war 1981 in das Priesterseminar in Trier eingetreten. 1987 erhielt er in Rom seine Priesterweihe und erwarb 1989 an der Päpstlichen Universität Gregoriana das Lizenziat in Theologie. Anschließend war er bis 1991 als Kaplan in Bad Breisig tätig. Im Herbst 1991 übernahm er das Amt des Subregens am Trierer Priesterseminar. 1998 promovierte er im Fach Katholische Dogmatik. Im April 1999 ernannte ihn der damalige Trierer Bischof Hermann Josef Spital zum Regens der Priesterausbildungsstätte St. Lambert. In diesem Amt war Ackermann Nachfolger von Felix Genn, den Papst Johannes Paul II. zuvor zum Weihbischof in Trier ernannt hatte. Im November 2005 wurde Ackermann in Anerkennung seiner Verdienste von Benedikt XVI. zum Päpstlichen Hauskaplan (Monsignore) ernannt. Die Bischofsweihe Ackermanns kündigte Reinhard Marx ("Der Papst hat eine ausgezeichnete Wahl getroffen") für Sonntag, 14. Mai, 15 Uhr, im Dom an.Schwarz-Verabschiedung zum 75. Geburtstag

Ackermanns Arbeitsschwerpunkt wird im Visitationsbezirk Trier des vom Westerwald bis ins Saarland reichenden Bistums (1,6 Millionen Katholiken) liegen. Marx dankte Ackermanns Vorgänger, der durch sein "weltweites Engagement das weltkirchliche Profil des Bistums Trier entscheidend geprägt" habe. In Dankbarkeit verabschiedet werden soll er am 9. Oktober. Dann wird Leo Schwarz, der seine Aufgabe als Präsident der Europäischen Kommission "Justitia et Pax" (Gerechtigkeit und Frieden) weiterhin wahrnehmen will, 75.

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