Offenes Rennen

TRIER. Über die neue Sende-Lizenz für den Trier-Bitburger Fernsehkanal wird die Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter (LPR) voraussichtlich erst im Oktober entscheiden. Das sagte LPR-Sprecher Joachim Kind unserer Zeitung.

Das Rennen um die Nachfolge des Pleite gegangenen Kabelkanals "Trier Plus" ist wieder offen. Bis vergangenen Freitag konnten sich Interessenten bei der LPR um die frei gewordene Lizenz bewerben. Wie der TV bereits am Samstag berichtete, buhlen zwei regionale Gesellschaften um den Zuschlag, wie am Mittwoch LPR-Sprecher Joachim Kind bestätigte: die Firma Mekom GmbH und die Trier 1 Television GmbH. Ursprünglich war geplant, die zehn Jahre gültige neue Sendelizenz bereits in der nächsten LPR-Versammlung Ende Juni zu vergeben. Weil aber mit Trier 1 plötzlich ein zweiter Bewerber auftauchte, soll eine Entscheidung jetzt erst im Herbst fallen. "Wir brechen nichts übers Knie", sagt LPR-Sprecher Kind. Beide Interessenten hätten umfangreiche Konzepte eingereicht, die nun von den LPR-Fachleuten sorgfältig geprüft würden. Danach gebe es eine Anhörung. Wert legt die Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter laut Kind auf die Regionalität des Programms und die Bonität der potenziellen Fernsehmacher. Nach den Pleiten von "Fernsehen in Trier" (Fit) und "Trier Plus" achte die LPR besonders auf die wirtschaftliche Seriosität des Konzepts, sagt Kind. Hinter der Mekom GmbH stehen der aus einer Trierer Unternehmerfamilie stammende Stephan Johannes Müller und seine Ex-Frau Irene. Die Gesellschaft für Eventmarketing und Filmproduktion ist auch verantwortlich für das derzeit im Trier-Bitburger Kabel noch laufende, abgespeckte "Trier Plus"-Programm. Damit sei allerdings noch keine Vorentscheidung über die neue Lizenz gefallen, sagt Kind. "Jeder Interessent hat die gleichen Chancen." Das dürfte besonders das Bewerber-Konsortium "Trier 1 Television" gerne hören. Deren Gesellschafter sind "Radio 22"-Chef Sven Herzog (76 Prozent), Kino-Betreiber Dirk Ziesenhenne, Michael Berger ("Burger King"), Peter Stablo ("Palais") und Markus Backes (je sechs Prozent).

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