Ohne Geld kein Erfolg

Was wird Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee heute in Trier vorlegen? Vor allem in Sachen Bahnverbindung nach Luxemburg muss er konkrete Zusagen machen - davon hängt der Erfolg des Verkehrsgipfels ab.

 Problem Nordumgehung: Der Lückenschluss zwischen A 64 und A 1 soll Entlastung für Trier bringen. TV-Foto: Archiv/Friedhelm Knopp

Problem Nordumgehung: Der Lückenschluss zwischen A 64 und A 1 soll Entlastung für Trier bringen. TV-Foto: Archiv/Friedhelm Knopp

Trier. Michael Billen ist nicht zu beneiden. Erst prügelt die Region auf den Eifeler Landwirt und CDU-Landtagsabgeordneten wegen der durch ihn gekippten Sparkassen-Fusion ein. Dann darf der Vorsitzende des Verkehrs-Ausschusses im Landtag heute auch nicht am Tisch mit Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee sitzen. Während die Landtagsabgeordneten aus Trier und Trier-Saarburg Einladungen für das Treffen erhalten haben, muss der Kaschenbacher draussen bleiben. Daher richtet er sich schon mal drauf ein, die Ergebnisse des Gipfels zu kritisieren. Zwar wird nicht erwartet, dass Tiefensee nur mal so von der Spree an die Mosel kommt, er muss schon Geld in seinem Koffer haben. Der Trierer CDU-Landtagsabgeordnete Christoph Böhr formuliert die Erwartungen an ihn so: Durchgängige Zweigleisigkeit der Bahnstrecke Trier-Luxemburg und konkrete Mittelzusagen und Zeitvorgaben für den Ausbau der Strecke. Damit befindet er sich in seltenem Einklang mit den Grünen, die ebenfalls fordern, dass die Region "bahntechnisch nicht noch weiter abgehängt werden" darf. Bereits im September trafen sich Tiefensee und sein Mainzer Kollege Hering in Berlin mit Bundestagsabgeordneten der Region, um einzelne Verkehrsprojekte voranzubringen. Auch dabei standen der Lückenschluss der A 1 und die Nordumfahrung Trier ("Meulenwald-Autobahn") auf der Tagesordnung - genau wie beim heutigen Treffen in Trier. Wenig Strittiges auf der Tagesordnung

 Problem Nitteler Tunnel: Die Bahn will aus Kostengründen ein Gleis entfernen. TV-Foto: Archiv/Klaus D. Jaspers

Problem Nitteler Tunnel: Die Bahn will aus Kostengründen ein Gleis entfernen. TV-Foto: Archiv/Klaus D. Jaspers

 Problem B 51: Die Bundesstraße ist völlig überlastet. Seit Jahren wird über Alternativen gestritten. TV-Foto: Archiv/ Harald Jansen

Problem B 51: Die Bundesstraße ist völlig überlastet. Seit Jahren wird über Alternativen gestritten. TV-Foto: Archiv/ Harald Jansen

 Problem A 1: Die Lücke zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wird endlich geschlossen. TV- Foto: Archiv/ Sittig

Problem A 1: Die Lücke zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wird endlich geschlossen. TV- Foto: Archiv/ Sittig

 Problem Moselaufstieg: So könnte er aussehen, der Moselaufstieg von Trier zur Autobahn 64. Foto: Landesbetrieb Straßen und Verkehr

Problem Moselaufstieg: So könnte er aussehen, der Moselaufstieg von Trier zur Autobahn 64. Foto: Landesbetrieb Straßen und Verkehr

Die Tatsache, dass auch der bereits beschlossene Bau der zweiten Kammern in den Moselschleusen nach dem Gipfel als Ergebnis präsentiert werden soll, deutet darauf hin, dass heute nicht allzu viel Strittiges bei dem knapp zweistündigen Treffen zur Sprache kommen dürfte. Darauf deutet auch, dass zwei derzeit heftig diskutierte Projekte erst gar nicht auf der Tagesordnung stehen: Moselaufstieg und Obermoselstrecke. Beim Moselaufstieg, der eigentlich schon für tot erklärt worden war, tobt zur Zeit ein Streit um verschiedene Varianten (Trasse über Trier-West oder eine Brücke über die Obermosel zwischen Temmels und dem luxemburgischen Grevenmacher mit Anschluss an die dortige Autobahn). Bei der Bahnverbindung Perl-Trier soll im 500 Meter langen Nitteler Tunnel trotz Protesten das zweite Gleis entfernt werden, weil eine Sanierung zu teuer ist. Der Strecke kommt nicht nur für den grenzüberschreitenden Personenverkehr nach Metz größere Bedeutung zu, sondern auch als Teil einer europäischen Güterverkehrsachse von Skandinavien nach Spanien. Aber auch ohne diese Themen ist der Druck auf Tiefensee und Hering groß. In Sachen Bahnverbindung nach Luxemburg müssen sie was Neues auf den Tisch legen, daran wird der Erfolg dieses Treffens gemessen.

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