Per Express zum Fernzug

Ein Konzept Rheinland-Pfalz-Takt 2015 soll die Bahnanbindung der Region Trier vor allem Richtung Süden an ICE-Linien und die Verbindung nach Luxemburg verbessern. Auch die Moselstrecke profitiert.

 Mehr und schnellere Züge sollen ab 2015 für bessere Bahnverbindungen in der Region sorgen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Mehr und schnellere Züge sollen ab 2015 für bessere Bahnverbindungen in der Region sorgen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Mainz/Trier. Das Land und die beiden Schienenverkehrs-Zweckverbände Nord und Süd haben sich viel vorgenommen: Bis 2015 soll der weitgehend aus Bundesgeldern finanzierte Rheinland-Pfalz-Takt entscheidend weiterentwickelt werden. Mehr Wettbewerb auf der Schiene soll dabei zu günstigeren Angeboten von Deutscher Bahn und privater Konkurrenz führen, mehr Fahrgäste zu höheren Einnahmen verhelfen, die wieder investiert werden.Für den aufgewerteten Verkehrsknoten Trier sieht das am Mittwoch beschlossene Konzept vor: Stündlich statt im Zweistundentakt eine Regionalexpress-Verbindung nach Koblenz, Luxemburg und Saarbrücken. Für die Regionalexpress-Linie Trier-Gerolstein-Köln soll es beim Zweistundentakt bleiben, jedoch sollen stündlich Regionalbahnen - im Gegensatz zum aktuellen Fahrplan - beschleunigt bis nach Köln durchfahren.Mit den neuen Regionalexpresslinien wird die Strecke Luxemburg-Trier-Koblenz auch unabhängiger vom IC-Fernverkehr, für den es laut Verbandsdirektor Thomas Geyer vom Zweckverband Nord keine längerfristige Planungssicherheit gibt.Derzeit fahren noch fünf IC-Züge pro Tag auf der Linie Luxemburg-Trier-Norddeutschland und eine Verbindung Trier-Berlin. In der Abstimmung gibt es allerdings immer wieder Ärger. So wird mit dem nächsten Fahrplanwechsel im Dezember einer der IC-Züge in Koblenz eine Stunde Aufenthalt einlegen müssen.Das Konzept des Verbandes sieht für die Regionalbahn Trier eine Weiterentwicklung vor, bei der die beiden Linien zwischen Wittlich und Konz sowie zwischen Wittlich und Perl (Obermosel-Linie ab 2015 bis Thionville oder Metz) zumindest auf dem Teilabschnitt bis Konz einen Halbstundentakt erreichen sollen.Die Moselweinbahn Traben-Trarbach-Bullay wird als Stadtexpress bis nach Koblenz geführt, um damit zusätzliche Impulse auch für den Tourismus zu setzen. Für die zehn Kilometer lange Strecke wird mittelfristig die Elektrifizierung angestrebt.Entlastung für die Luxemburg-Pendler soll die Reaktivierung der Trier-West-Strecke für den Personenverkehr bringen. Allerdings ist diese Alternative abhängig vom geplanten Bau eines zweiten Gleises zwischen Igel und Luxemburger Grenze. Gleichzeitig müssen neue Haltepunkte geschaffen werden.Geplant ist auch als Reaktivierung eine Verlängerung der Eifelbahn von Kaisersesch nach Ulmen. Meinung Mutige Planung Die Verkehrsstrategen haben ein Konzept gezimmert, das Weichen richtig stellt: Expresszüge plus dichter Nahverkehr, der über Landesgrenzen hinausreicht und sinnvolle Alternativen zu Straße und hohen Benzinpreisen schafft. Aber die Planung ist mutig, wurden doch die Bundesgelder für den Regionalverkehr bis 2011 um 150 Millionen Euro gekürzt. Dass allein der Wettbewerb hilft, die Wünsche zu erfüllen, ist gewagt gedacht. Doch das Konzept steht als Messlatte im Raum. j.winkler@volksfreund.de

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