Per Notruf zur Apotheke

MAINZ/BERNKASTEL-KUES. (wie) Demnächst soll es wieder eine Änderung beim Abruf der Apotheken-Notdienste geben: Künftig kann man über die Notrufnummer 112 die Bereitschaftsdienste der Apotheken erfahren. Das teilte das Sozialministerium mit.

Es sei zwar schon auf Kritik reagiert worden, trotzdem wolle man die Neuregelung der Apothekendienste noch verbessern. Das teilte Sozialministerin Malu Dreyer (SPD) ihrem Parteikollegen und Landtagsabgeordneten Günter Rösch (Bernkastel-Kues) auf dessen "Kleine Anfrage" hin mit. Nach Kritik an zu weiten Entfernungen zur nächsten geöffneten Apotheke oder am komplizierten Abrufverfahren per 0900-er-Nummer, bei der man seine Postleitzahl eingeben muss, habe sich schon etwas getan: Weiter als 20 Kilometer brauche niemand mehr zu fahren und per Internet könne man auch aktuell die Notdienste abfragen. Im Januar wurden die Apotheken-Bereitschaften im Land neu geregelt. Seitdem hält die Kritik von Bürgern und Ärzten an (der TV berichtete mehrfach). Die Probleme, die es seit der Neuregelung gebe, seien nach der mehrmonatigen Testphase in der Region Koblenz so nicht vorhersehbar gewesen, meinte Dreyer. So sei zum Beispiel in Eifel, an der Mosel oder im Hunsrück die Apothekendichte wesentlich geringer. Nun soll die Abfrage der Notdienste vereinfacht werden. Statt über kostenpflichtige 0900-er-Nummern sollen bald die nächstliegende Bereitschafts-Apotheken genau wie die Ärzte-Dienste unter der Notrufnummer 112 abgerufen werden können. Außerdem soll in den Mittelzentren auf jeden Fall wieder mindestens eine Apotheke Bereitschaftsdienst haben. Seit der Neuregelung kommt es häufiger vor, dass etwa in Wittlich, Daun, Bitburg, Schweich, Hermeskeil oder Saarburg nachts oder am Wochenende keine Apotheke geöffnet ist. Der Präsident der Landes-Apothekerkammer Hartmut Schmall sagte bereits kürzlich im TV-Interview, dass dieser Zustand geändert werde. Dreyer will auch die Apotheken- und Ärzte-Notdienste aufeinander abstimmen. Außerdem sei geplant, einen Bringdienst von Medikamenten durch die Apotheken einzurichten. Damit wäre vor allem Älteren oder auch ans Bett gebundenen Kranken geholfen. Sie müssten kein Taxi mehr bestellen, um an Medikamente zu kommen.

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