Pfiffe, Flaschen und faule Eier

TRIER. Ein Polizei-Großaufgebot hielt am Samstag die knapp 30 Teilnehmer einer NPD-Kundgebung und rund 250 Gegendemonstranten auf dem Porta-Nigra-Vorplatz auseinander. Bis auf einige Flaschen- und Eierwürfe gab es keine größeren Zwischenfälle.

Vom Grundrecht auf Versammlungs- und Meinungsäußerungs-Freiheit machten am Samstag knapp 300 Menschen weidlich Gebrauch. Auf der einen Seite rund 30 NPD-Mitglieder und Sympathisanten mit ihrer Kundgebung "Gegen Sozialabbau und Einwanderung ins soziale Netz"; auf der anderen Seite formierte sich eine gut 250 Teilnehmer starke Gegendemonstration diverser Gruppen und Organisationen. Mit einem Großaufgebot sperrte die Polizei den Porta-Nigra-Vorplatz ab und verhinderte, dass sich beide Gruppen zu nahe kamen. So blieb es vorwiegend bei gegenseitigen Provokationen per Sprechchören, Plakaten, Spruchbändern und erhobenen Mittelfingern. Als die Polit-Rechtsaußen eine schwarz-weiß-rote Reichsflagge schwenkten, nahmen die Verbal-Attacken und Pfiffe der Gegenseite zu. Es flogen vereinzelt Glasflaschen und rohe Eier in Richtung "Kundgebung". Nach rund zwei Stunden rollte die rechte Initiative ihre Fahnen und Transparente wieder ein. Die Polizei geleitete die Gruppe anschließend zum Hauptbahnhof und hielt die Kontrahenten weiterhin auf Distanz. Touristen zeigten sich teils belustigt, teils entsetzt von der aggressiven Atmosphäre der Kundgebung und der Gegenaktion. Hans-Albert Becker, Chef der Tourist-Information Trier, zeigte sich stinksauer über den Spuk genau vor dem Haupteingang seiner Geschäftsstelle, der ein großes Organisations-Chaos auslöste: "Wir haben heute 113 Gäste-Führungen und müssen jetzt kräftig improvisieren und sehen, wie wir das in den Griff bekommen."

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