"Phantom" auch an der Saar aktiv

Die mutmaßliche Polizisten- Mörderin von Heilbronn hat sich bei einem Einbruch in Saarbrü- cken-Burbach im Oktober 2006 womöglich verletzt. Ihre DNA- Spur wurde an einem bei dieser Tat benutzten Stein entdeckt.

Saarbrücken. Die Spur der mut- maßlichen Mörderin von Heil- bronn, die im April 2007 eine Polizistin und ihren Kollegen niedergeschossen und die Beam- tin dabei getötet hatte, führt auch ins Saarland. Mit dieser Feststel- lung hat der Sprecher der saarländischen Polizei, Georg Himbert, entsprechende Medienberichte bestätigt. Danach wurde die DNA-Spur der Frau an einem Stein sicherge- stellt, der im Oktober 2006 bei ei- nem Einbruch in ein Wohn- und Geschäftshaus in Saarbrücken- Burbach benutzt worden war. Nach Darstellung von Himbert wurde mit dem Stein ein Fenster eingeschlagen, über welches die Täter sich Zugang zu dem Haus verschafften. Allerdings sei bei diesem Einbruch nichts gestohlen worden, so Himbert. Nähere Einzelheiten zu den Spuren des "Phantoms von Heilbronn", wie die unbekannte Täterin auch genannt wird, sollen heute bei einer Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft Heilbronn mitgeteilt werden. Die erste DNA-Spur am Dienstfahrzeug der Polizisten hatte sehr schnell Verbindungen zu zwei Dutzend Verbrechen in ganz Europa hergestellt. Darunter ein Mord in Idar-Oberstein 1993 und einer in Freiburg im Jahr 2001. Beides waren Tatorte, an denen das Erbmaterial einer Frau ge- funden wurde, ohne dass ihre Identität zu klären gewesen sei. Im Januar hat auch noch der Mord an drei Georgiern in Hes- sen denselben genetischen Fin- gerabdruck des "Phantoms" zu Tage gebracht. Ausgerechnet im Auto eines V-Mannes des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamts (LKA), der wegen des Dreifachmordes in Untersuchungshaft sitzt, fanden sich winzige genetische Spuren der unbekannten Frau. Und nun wächst die Hoffnung, die mutmaßliche Serientäterin noch vor dem Jahrestag des Polizistenmordes zu überführen. Nach dem Mord an drei Georgiern war neben dem V-Mann auch ein Islamist aus Somalia verhaftet worden. Beide wurden inzwischen gezielt nach der Frau befragt - zunächst aber ohne Ergebnis. "Wir wollen wissen, wie und wann diese neue DNA-Spur in das Auto des V-Mannes gelangte", sagte ein Heilbronner Polizeisprecher. Die Leichen der Georgier, die im Januar verschwanden, wurden im Altrhein bei Mannheim entdeckt. Bereits im Oktober 2001 hatte die Polizei auf einem Parkplatz in Gerolstein (Vulkaneifelkreis) die DNA der Frau an einer Einwegspritze entdeckt, mit der ein Drogen-Cocktail gespritzt worden war.

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