Pieks gegen die Seuche

Kann die Blauzungenkrankheit eingedämmt werden? Bis Ende Juli sollen mehr als 600 000 Schafe und Rinder im Land gegen die für Menschen ungefährliche Tierseuche geimpft werden. Die Kosten dafür müssen die Tierhalter übernehmen.

Trier. Viehhalter in der Region zittern: Kommt die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit noch rechtzeitig? Kann die Seuche eingedämmt werden? Mitte Mai soll mit der Impfung der 230 000 Schafe und 400 000 Rinder im Land begonnen werden. Alle Tiere brauchen zwei Impfungen, bevor sie gegen die über bestimmte Fliegen übertragene Krankheit immun sein sollen. Drei Wochen nach der letzten Impfung sollen sie geschützt sein. Laut Landwirtschaftskammer sind die Impfungen unbedenklich. Die Blauzungenkrankheit könne nur durch eine flächendeckende Impfung wirksam bekämpft werden, sagen Experten des Landesuntersuchungsamtes in Koblenz. Bislang stand ein Impfstoff nicht zur Verfügung. Nach dem Ausbruch der Blauzungenkrankheit 2006 wurde mit der Entwicklung des Stoffes begonnen. Bundesweit wurden 21 Millionen Impfdosen für rund 17 Millionen Euro bestellt. Rheinland-Pfalz hat Impfstoff für rund 735 000 Euro bestellt. Die Kosten dafür teilen sich das Umweltministerium und die Tierseuchenkasse. Die Tierhalter müssen allerdings die Impfung durch den Tierarzt selbst bezahlen. Bei der Vertreterversammlung der Tierseuchenkasse wurde beschlossen, dass die Kasse die Impfkosten bis zu einer bestimmten Höhe übernimmt, falls das Land sich zur Hälfte an den Kosten beteiligen wird. Ob dazu grünes Licht aus Mainz kommt, steht noch nicht fest. Eine Anfrage unserer Zeitung an das Umweltministerium blieb bis gestern unbeantwortet. Viehhalter, die ihre Rinder und Schafe nicht impfen lassen, erhalten auf jeden Fall keine Entschädigung, falls Tiere an der Blauzungenkrankheit sterben. Seit vergangenem Jahr war die Seuche in fast 3000 Betrieben im Land ausgebrochen.

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