Plötzlich zugebissen

NOHFELDEN. (dpa/red) Nach einer blutigen Attacke eines Rottweilers im saarländischen Nohfelden schwebt ein sechsjähriger Junge weiter in Lebensgefahr. Die Polizei ermittelt jetzt gegen den Hundehalter, den Großvater des kleinen Jungen.

Das schwer verletzte Kind befinde sich nach einer mehrstündigen Notoperation in einem stabilen Zustand, teilte die Polizei gestern mit. Der Rottweiler sei nach dem Angriff eingeschläfert worden. Der Hund hatte den Jungen am Sonntag auf einer Grillparty der Familie in Nohfelden angefallen. Gegen den Großvater des Kindes, dem der Hund gehörte, sei ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet worden, sagte ein Polizeisprecher. Nach ersten Ermittlungen waren der Junge und der Hund miteinander vertraut. Demnach gab es im Vorfeld auch keine Auffälligkeiten bei dem Rottweiler. Die Polizei geht von einer Verkettung unglücklicher Umstände aus. "Was zu dem Unglück führte, ob es Futterneid oder ein Schreck des Hundes war, wird wohl nicht mehr zu ermitteln sein", sagte der Sprecher. Der Junge hatte während der Grillparty im Stadtteil Neunkirchen an einem Tisch gespielt. Dabei waren ihm seine Spielkarten heruntergefallen. Der mit einem rund zwölf Meter langen Seil an einer Wäschespinne angeleinte Hund griff daraufhin das Kind an und verbiss sich in dessen Kopf. Erst nachdem mehrfach mit einem Messer auf den Hund eingestochen wurde, gab das Tier den Jungen frei. Das Kind erlitt schwere Bisswunden an Kopf und Hals und war nicht mehr ansprechbar. Per Rettungshubschrauber wurde der Sechsjährige in die Saarbrücker Winterbergkliniken gebracht, wo er sofort notoperiert wurde.

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