Politiker angeklagt

TRIER. Die Trierer Staatsanwaltschaft hat einen Bad Kreuznacher Kommunalpolitiker wegen mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs angeklagt. Der 69-Jährige soll sich vor drei Jahren an seiner Enkelin vergangen haben. Der Politiker bestreitet die Tat.

Handelt es sich um eine persönliche Intrige mit finanziellen Hintergründen, wie Franz Enders vermutet? Oder hat sich der ehrenamtliche Beigeordnete des Kreises Bad Kreuznach und mehrfach geehrte FWG-Kommunalpolitiker tatsächlich etwas zu Schulden kommen lassen? Mit dieser Frage wird sich demnächst vermutlich das Bitburger Amtsgericht befassen. Die Trierer Staatsanwaltschaft hat Mitte März Anklage gegen den 69-jährigen Hackenheimer erhoben. Ob es zum Prozess kommt, will der Bitburger Amtsgerichtsdirektor Werner von Schichau "in zwei Wochen entscheiden", sagte er gestern unserer Zeitung. Laut Anklage, die sich auf Zeugenaussagen und einen Tagebucheintrag des Mädchens stützt, soll Enders Anfang 2001 seine damals 11-jährige Enkelin bei einem Familienbesuch in der Eifel unsittlich berührt haben. Dies allerdings bestreitet Enders, der der Freien Wählergemeinschaft (FWG) angehört. "Da ist nichts dran. Ich habe sie nicht angefasst", zitiert die "Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach" den 69-Jährigen.Verleumderischer Rache-Akt

Laut Enders handelt es sich bei den Vorwürfen um einen verleumderischen Racheakt aus dem familiären Umfeld. Eine Person habe ihm im Vorfeld der Kommunalwahlen schaden wollen. Geschadet hat dem mit der Freiherr-Vom-Stein-Plakette und dem kleinen Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten Lokalpolitiker das Bekanntwerden der Vorwürfe allerdings nicht. Der Bad Kreuznacher FWG-Kreisbeigeordnete schaffte am vergangenen Wahlsonntag mühelos den Wiedereinzug in Kreis- und Verbandsgemeinderat.

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