Polizei in der Region verdoppelt für sicheren Karneval die Einsatzkräfte

Trier · Die Polizei rüstet für Fastnacht auf, um Vorfälle wie in Köln zu verhindern. An den tollen Tagen werden mehr Beamte in der Region im Einsatz sein, einige werden mit Kameras an der Uniform ausgestattet. An einigen Orten wird es eine Videoüberwachung geben.

 Fast 10 000 Polizisten arbeiten in Rheinland-Pfalz. Foto: Fredrik von Erichsen/Archiv

Fast 10 000 Polizisten arbeiten in Rheinland-Pfalz. Foto: Fredrik von Erichsen/Archiv

"Die Menschen sollen feiern, wie sie es kennen", sagt der Trierer Polizeipräsident Lothar Schömann. Er meint damit, dass die Bürger trotz der Terrorgefahr und der Vorfälle von Köln keine Angst davor haben müssten, Fastnacht zu feiern. Es gebe keine Hinweise für einen möglichen Terroranschlag in der Region, versichert Schömann. Auch nicht dafür, dass es zu Übergriffen wie in Köln kommen könnte.

Trotzdem rüstet die Polizei für die Karnevalstage auf. Es soll in Trier und Wittlich eine Videoüberwachung geben. Die Polizei zeichne die Aufnahmen auf und speichere sie eine Woche, um Beweise bei eventuellen Straftaten zu sichern und Tatverdächtige besser identifizieren zu können. 20 Polizisten sollen mit Körperkameras an den Uniformen, sogenannten Bodycams, ausgestattet werden, um eventuelle Angriffe auf die Beamten festzuhalten, sagt Dieter Ankner, stellvertretender Polizeipräsident. Das Polizeiaufkommen in der gesamten Region werde an den Fastnachtstagen deutlich erhöht sein, sagt Schömann. Es seien doppelt so viele Beamte im Einsatz wie in den Vorjahren, darunter auch Spezialisten für Sexualdelikte. Ankner spricht von einer "offenen Präsenz". Erstmals sollen Straftaten auch per Facebook oder Kurznachrichtendienst Twitter direkt der Polizei gemeldet werden können.
Obwohl es keine Hinweise darauf gibt, dass es zu Straftaten von in der Region lebenden Flüchtlingen kommen könnte, will die Polizei in den Erstaufnahmeeinrichtungen spezielle Flugblätter verteilen, auf denen auf Englisch, Französisch und Arabisch darauf hingewiesen wird, dass Karneval in Deutschland ein Brauchtum ist und gewaltfrei gefeiert wird. Außerdem soll es eine "Gefährderansprache" an alleinlebende männliche Flüchtlinge geben. Für den Fall, dass es an Fastnacht Verständigungsschwierigkeiten mit Asylbewerbern geben sollte, habe man ausreichend Dolmetscher zur Verfügung. Schömann betont, dass dies alles rein vorsorglich erfolge und es nicht darum gehe, Flüchtlinge unter Generalverdacht zu stellen. Mehr zum Thema

Interview: Interview mit dem Trierer Polizeipräsidenten Lothar Schömann: Region ist sicher
Bericht: Intensive Kameraüberwachung an Karneval in Trier

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