Polizei warnt vor Trickdieben in der Region

Trier · Es häufen sich die Hinweise von Bürgern über Bettler, die Ringe an Passanten überreichen und Geld dafür haben wollen. Auch aus Seniorenwohnanlagen kommen Hinweise.

Kommt Ihnen das auch bekannt vor? Ein Mann oder eine Frau bücken sich vor Ihnen und geben vor, einen Ring gefunden zu haben. Sie machen Ihnen deutlich, dass Sie den Ring zum Fundbüro bringen sollen und betteln anschließend um ein wenig Bargeld. Solche Vorfälle haben sich laut Polizei in den vergangenen Tagen in der Region Trier - vor allem in der Stadt Trier - gehäuft.

Die Polizei rät zur Vorsicht: "Hinter dem vermeintlichen Bettler kann ein Trickdieb stecken", heißt es in einem Hinweis auf die Diebesmasche, die aus touristisch geprägten Großstädten wie Paris schon lange bekannt ist. In den meisten der gemeldeten Fälle habe die Polizei kein strafrechtlich relevantes Verhalten feststellen können. Denn Betteln ist in Deutschland grundsätzlich nicht verboten. "Anders liegt der Fall, wenn sich der Bettelnde als Trickdieb entpuppt", sagt ein Polizeisprecher. Die Angesprochenen hätten in diesen Fällen Bargeld aus ihrer Brieftasche an den oder die Bettler übergeben. Anschließend haben die Betroffenen laut Polizei festgestellt, dass die vermeintlichen Bettler während der Übergabe weiteres Bargeld aus ihrem Portemonnaie gestohlen haben.

Der Kriminalpolizei Trier sind aktuell zwei Fälle nach dieser Masche bekannt. In einem Fall habe die Betroffene sofort misstrauisch reagiert, ihre Handtasche an sich gedrückt und Abstand zum Bettler gesucht. Der Täter wird in diesem Fall als etwa 30 Jahre alt und circa 1,75 Meter groß beschrieben. "Er war schlank, trug sein dunkles Haar kurz", heißt es bei der Polizei. Und: "Er hatte einen Dreitagebart."

Neben den mutmaßlichen Trickdieben auf den Straßen der Region warnt die Polizei vor Betrügern in Seniorenwohnanlagen. Diese würden vermehrt heimgesucht, erklärt ein Polizeisprecher und verweist auf Fälle in Hessen und Baden-Württemberg: Dort hätten sich Unbekannte mit Blumensträußen Zutritt zu Seniorenheimen verschafft. Unter dem Vorwand, vermeintliche Angehörige besuchen zu wollen, begingen sie jedoch Diebstähle. "Im Bereich des Polizeipräsidiums Trier gibt es solche Fälle noch nicht", heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Jedoch wurde nun ein ähnlicher Fall gemeldet: Angebliche Bettler sollen versucht haben, unberechtigt in die Wohnung einer Seniorenwohnanlage in Thalfang (Kreis Bernkastel-Wittlich) zu gelangen. "Nur durch das beherzte Schließen der Tür verhinderte die Seniorin den Zutritt der Bettlerin in ihre Wohnung", erklärt ein Polizeisprecher.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge hat die unbekannte Frau einer Mitarbeiterin der Wohnanlage gegenüber vorgetäuscht, eine Angehörige besuchen zu wollen. Die mutmaßliche Betrügerin wird auf 20 bis 25 Jahre und etwa 1,70 Meter Größe geschätzt. Sie war laut den Ermittlern schlank und hatte längeres Haar. Die Polizei bittet alle, die auf ähnliche Weise um Spenden ersucht werden oder die von Fremden an der Haustür angesprochen werden, um eine erhöhte Aufmerksamkeit.
Tipps der Polizei:
Geld verbergen: Bewahren Sie Bargeld stets in verschlossenen Innentaschen Ihrer Kleidung.
Taschen verschließen: Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm.
Türen schließen: Halten Sie die Hauseingangstüren stets geschlossen und prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor sie öffnen.
Fremde in Nachbarschaft beachten: Achten Sie auf fremde Personen auf dem Grundstück, in der Nachbarschaft oder in Ihrer Wohnanlage. Wenn Ihnen verdächtige Personen auffallen, rufen Sie sofort die Polizei. Treffen sie keinesfalls selbst Maßnahmen, um die Personen aufzuhalten. Notieren sie sich die Kennzeichen mitgeführter Autos und merken sie sich Personenbeschreibungen. Weitere Tipps finden Sie unter www.polizei-beratung.de

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