Post geöffnet, Geld geklaut
Obwohl er Geld aus Briefen gestohlen hat, will ein Postbote aus der Nähe von Koblenz weiterbeschäftigt werden. Er bereue seine Taten und habe sich nie zuvor etwas zuschulden kommen lassen, erklärte der 39-Jährige am Freitag vor dem Koblenzer Oberverwaltungsgericht.
Koblenz/Trier. (dpa/woc) Kurz vor Weihnachten 2005 hatte der Postbote mehr als 30 Weihnachts- und Trauerbriefe geöffnet und das darin gefundene Geld - 100 Euro - gestohlen. Das Trierer Verwaltungsgericht - in erster Instanz zuständig für alle Disziplinarverfahren gegen rheinland-pfälzische Beamte - hatte danach entschieden, dass der Mann als Briefzusteller untragbar sei. Im Juli 2006 wurde er des Dienstes enthoben.Dagegen legte der 39-Jährige beim Koblenzer Oberverwaltungsgericht Berufung ein. "Es war eine Kurzschlusshandlung", argumentierte er am Freitag vor Gericht. Der Richter erklärte jedoch, dass solche Fälle in der Rechtsprechung regelmäßig als schwerwiegend eingestuft würden. "Schwerer als der Diebstahl wiegt die Verletzung des Briefgeheimnisses", erklärte der OVGPressesprecher gegenüber dem TV. Seine Entscheidung will das Gericht erst später veröffentlichen.