Razzia im Rotlicht

Mainz/Trier. (red/dpa) Bei einer landesweiten Razzia gegen Menschenhandel hat die Polizei am Mittwoch 18 Menschen festgenommen. In der Region Trier wurden 64 Betriebe des Rotlichtmilieus überprüft.

Die rheinland-pfälzische Polizei hat am Mittwoch mit einer landesweiten Razzia gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution das Rotlichtmilieu ins Visier genommen. Hunderte Beamte haben mehr als 500 Bordelle, Bars und Swingerclubs kontrolliert, teilte das Innenministerium am Donnerstag mit. Zwei Frauen sind von Polizisten befreit worden, da sie vermutlich in den Händen von Menschenhändlern waren. Die Beamten haben insgesamt 878 Menschen überprüft. Dabei kam es zu 18 vorläufigen Festnahmen und 19 Strafanzeigen. Auch das Polizeipräsidium in Trier hat sich mit Hilfe der Bereitschaftspolizei Wittlich-Wengerohr, der Finanzkontrolle Schwarzarbeit und den Ordnungs- und Ausländerämtern an der Aktion beteiligt. Rund 110 Polizisten und 20 Mitglieder der anderen eingebundenen Behörden überprüften in der Region 64 einschlägig bekannte Barbetriebe, Clubs und Bordelle, sowie insgesamt 173 Menschen. Eine ghanaesische Prostituierte wurde wegen illegalen Aufenthalts festgenommen. In der Region Trier wird das Rotlichtmilieu künftig ein Schwerpunkt polizeilicher Kontrolle sein. Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) bezeichnete die landesweite Aktion als Erfolg. "Kriminelle Strukturen konnten aufgehellt und neue Ermittlungsansätze gewonnen werden." Es gehe nicht darum, das Rotlichtmilieu zu kriminalisieren, sondern die legale von der illegalen Prostitution zu trennen, betonte Bruch. Ebenso sei es ein Ziel, den Opfern von Menschenhandel und Zwangsprostitution aus ihrer verzweifelten Lage herauszuhelfen. Die Ermittler griffen den Angaben zufolge eine 16-Jährige auf, die als Prostituierte arbeitete. Sie wurde in ein Jugendheim gebracht und wird psychologisch betreut.

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