Regelrechter Sensationstourismus

Außerordentlich schwierig gestaltet sich die Bergung des PKW, mit dem ein 52-jähriger Autofahrer am Freitag in der Steillage "Ürziger Weingarten" in die Tiefe gestürzt war. Der Mann war schwer verletzt geborgen worden (der TV berichtete).

 Das Autowrack im Ürziger Steilhang. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Das Autowrack im Ürziger Steilhang. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Ürzig. (red) Weil die Bedingungen für die Bergungskräfte in dem Steilhang so schwierig sind, kann das Autowrack vermutlich nicht vor dem morgigen Dienstag geborgen werden. Auf Anfrage des TV teilte die Polizei gestern mit, dass sich am Wochenende zu der Absturzstelle "ein regelrechter Sensationstourismus" entwickelte - laut Polizeihauptkommissar Helmut Kaspar besonders zur rechten Moselseite (Erden). Von der unter dem Felsvorsprung verlaufenden B 53 aus ist der PKW nicht zu sehen. Übers Wochenende hat die Polizei laut Kaspar "unzählige Gespräche geführt", um mit Fachleuten zu erörtern, wie der PKW geborgen werden kann, ohne dabei größere Schäden in den Weinbergen zu verursachen. Dabei wurde ausgelotet, was besser wäre: ein kontrollierter Absturz, die Bergung mit einem Spezialkran oder der Einsatz eines Schwerlasthubschraubers. Eine endgültige Entscheidung stand gestern noch aus. Zurzeit hängt das Autowrack gesichert zwischen den Felsen. In dem Fahrzeug befinde sich noch das Benzin und das Motoröl, das nicht abgepumpt werden kann. Kaspar: "Deshalb sind auch am heutigen Montag noch Rücksprachen mit der Kreisverwaltung als unterer Wasserbehörde und Umweltbehörde erforderlich. Es kann aber jetzt schon gesagt werden, dass die B 53 zwischen Ürzig und Lösnicher Brücke für mindestens einen halben Tag für jeglichen Verkehr gesperrt werden muss."Kaspar erteilte dem Vorschlag, den PKW anzustoßen und ohne jeglichen Rückhalt abstürzen zu lassen eine klare Absage. Der Flug des Autowracks über die Felsen könne in keiner Weise vorhergesagt werden. Kaspar: "Unter Umständen könnte der PKW sogar bis in die Mosel katapultiert werden - mit all den Folgen für die Umwelt. Ein unkontrollierter Absturz kommt also auf keinen Fall in Betracht."

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