"Rente ist sicher"

SPEYER/WITTLICH. (wie) Wie einfach ist es, Rentenbescheide zu fälschen? Nachdem ein ehemaliger Mitarbeiter einer Landesversicherungsanstalt wegen angeblichen Rentenbetrugs von der Kripo Wittlich festgenommen worden ist (der TV berichtete), stellen sich zahlreiche Leser diese Frage.

Es gebe hohe Sicherheitsstandards, um solche Manipulationen auszuschließen. Einen Betrugsfall wie den nun bekannt gewordenen schließt man bei der Rentenversicherung Rheinland-Pfalz (DRV), die bis zum Jahreswechsel Landesversicherungsanstalt (LVA) hieß, jedenfalls aus. "Bei uns werden alle Zahlungsvorgänge nach dem ,Vier-Augen-Prinzip' abgewickelt, das heißt, sie können nur durch zwei Personen ausgelöst werden. Die Abwicklung durch eine Person ist grundsätzlich ausgeschlossen", sagt Hans-Georg Arnold, DRV-Pressesprecher in Speyer. Vergangene Woche hatte die Kripo Wittlich einen 40-Jährigen im Hunsrück festgenommen. Er soll acht Jahre lang Renten kassiert haben, die er sich als ehemaliger Mitarbeiter einer LVA durch falsche Rentenbescheide selbst überwiesen hatte. Geschätzter Schaden: 150 000 Euro. Der Mann habe nicht bei der LVA Rheinland-Pfalz gearbeitet, stellt Arnold klar. Auch seien bei der Behörde bisher keine ähnlichen Fälle bekannt geworden. Neben dem "Vier-Augen-Prinzip" verlässt man sich in Speyer auch auf die Computer. Im Computersystem werde dokumentiert, wer Zahlungsvorgänge bearbeitet habe, sagt der Behördensprecher. Außerdem gebe es die Möglichkeit, Rentenkonten auf Auffälligkeiten wie zum Beispiel hohe Verdienste, die die Rentenhöhe günstig beeinflussten, oder hohe Einzahlungen zu überprüfen. Außerdem führe die interne Kontrolle Stichprobenprüfungen durch. Arnold: "Damit kann im Prinzip jeder Rentenfall Gegenstand einer unvermuteten zusätzlichen Überprüfung werden."

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