Richtige Schule, richtiger Zeitpunkt

TRIER. (ik) Fünf Experten, viele Fragen: Vor allem Eltern von Viertklässlern nutzten die Telefonaktion des Trierischen Volksfreunds zum Thema "Welche Schule für mein Kind?" am Dienstagabend, um sich fachmännischen Rat einzuholen.

Raimund Mirz ist überrascht:"Bei mir haben gleich drei Eltern von Viertklässlern mitEmpfehlungen für das Gymnasium angerufen, die unsicher sind, obdieser Schultyp tatsächlich das Richtige für ihre Kinder ist",berichtet der Leiter der gemeinsamen Orientierungsstufe vonFriedrich-Spee-Gymnasium und Realschule am Mäusheckerweg nach derTV -Telefonaktion zum Schulwechsel. Das sei ungewöhnlich,denn in der Regel tendierten Eltern eher dazu, eine höhere alsdie empfohlene Schulart auszuwählen. Sein Rat: "Eltern solltendie Empfehlungen der Grundschullehrer ernst nehmen." Zwei Stundenlang standen am Dienstag neben Mirz der Leiter der TriererGrundschule Reichertsberg, Rolf Neumann, der Sprecher desElternbeirats für die Region Trier, Horst Kruse, dieDiplom-Psychologin beim schulpsychologischen Dienst des LandesRheinland-Pfalz in Trier, Anette Müller-Bungert, und der Leiterder Grund- und Regionalen Schule Waldrach/Osburg, Rainer Heimig,den TV -Lesern Rede und Antwort. Zur Sprache kamen nebenFällen, in denen Eltern von der Empfehlung der Grundschulleiterabweichen wollten, auch Probleme wie der richtige Zeitpunkt einesSchulwechsels. Beispiel: Ein Kind glänzt an der neuen Schule mithervorragenden Leistungen. Soll es gleich nach dem erstenHalbjahr an die höhere Schulart wechseln? "Wenn es sich langweiltund deutlich unterfordert ist, ja", rät Horst Kruse. Sei dasnicht der Fall, "sollte man abwarten, ob sich die gutenLeistungen stabilisieren", sagt Heimig. Besonders gefragt war Psychologin Müller-Bungert. "Bei mir rief beispielsweise eine Mutter an, deren Kind jetzt der Star in der Klasse ist", berichtet sie. "Die Frau hatte Bedenken, dass das Kind nicht damit umgehen könne, wenn es nach dem Wechsel an eine höhere Schule nicht mehr zu den Besten gehöre. Müller-Bungerts Rat: "Sie soll offen mit dem Kind über ihre Befürchtungen reden."

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