Ring frei zur Bettensuche

Resonanz auf die rheinland-pfälzische Unterkunftsbörse zur WM ist schwer messbar

Aktien werden an ihr nicht gehandelt. Doch wer als WM-Tourist ein Bett in der Nähe der Spiel-Städte Kaiserslautern, Köln und Frankfurt sucht, dessen Aktien könnten beim Besuch dieser Börse steigen. Seit mehreren Wochen ist die so genannte WM-Bettenbörse der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH (RPT), des Landes-Wirtschaftsministeriums und der touristischen Regionalpartner im Internet freigeschaltet.Entwickelt wurde sie im Sommer 2005. "Initialzündung war, dass Kaiserslautern als kleinster WM-Standort die geforderte Bettenzahl von 30 000 nicht anbieten konnte. Die Stadt hat nur rund 1200 Touristen-Betten. Deshalb gab es Gespräche mit der Stadt, wie Unterkünfte im Umkreis genutzt werden können", erläutert RPT-Geschäftsführer Armin Schloemer. Ein externer Vertriebspartner wurde engagiert und Akquise betrieben. So entstand ein Modell konzentrischer Ringe. Unterkünfte rund um Kaiserslautern wurden in Entfernungs-Kreisen erfasst.

Was als Modell für Kaiserslautern tragfähig sein soll, kann für andere Regionen auch sinnvoll sein, dachten sich Beobachter. "Anfang Juli gab es den Wunsch der anderen Regionen, solch ein Angebot für ganz Rheinland-Pfalz zu erstellen", sagt Schloemer. Auf Basis des bestehenden Reservierungssystems für das Land wurde die Bettenbörse konfiguriert. Neu gestaltet wurden zwei Internet-Seiten als Zugangstore zur Börse. Sie sind abrufbar über die Webseiten www.rlp-info.de und www.kaiserslautern.de. Auf Landkarten können Interessierte zwischen den WM-Städten Frankfurt, Kaiserslautern, Köln und dem Flughafen Hahn navigieren. Damit Hotels und Ferienwohnungen in den richtigen Entfernungsringen oder als so genannte "WM-Partner" angezeigt werden, mussten die in der Datenbank vorhandenen Betriebe entsprechend klassifiziert werden. Eine Besonderheit ist dabei der Zusatz "WM-Partner". Schloemer: "Als WM-Partner-Hotel oder -Ferienwohnung wurden Betriebe eingestuft, die ein Mindestkontingent an Zimmern für die WM-Zeit bereithalten und einer maximalen Preissteigerung um 20 Prozent zugestimmt haben."

Gebucht werden kann direkt online. Und wie wird das Angebot bislang angenommen? "Wir haben für den WM-Zeitraum noch keine signifikant gesteigerten Buchungen festgestellt", sagt Schloemer. Er geht davon aus, dass ein Schub sechs bis acht Wochen vor der WM kommen wird - dann werden die WM-Tickets weltweit an die Käufer verschickt. Ohnehin werde nicht jeder Landesteil touristisch von der WM profitieren, glaubt der Geschäftsführer. "Ich denke, die Buchungen werden sich auf die Pfalz konzentrieren sowie auf die größeren Städte, wo es Public Viewing und gute Zugverbindungen zu WM-Stadien gibt."

Doch auch in abgeschiedeneren Orten ist WM-Fieber zu spüren. Zum Beispiel im Thalfanger Apart-Hotel "Blumenhof", einem der "WM-Partner-Hotels" im Kreis Bernkastel-Wittlich. Rezeptionsleiterin Beate Münster: "Es gibt schon etliche Anfragen wegen der WM. Unter anderem von einer großen Gruppe aus Trinidad/Tobago."

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