Schartz zog "gerade Furchen"

MAINZ. (win) Verlässlicher Partner, unnachgiebiger Kämpfer und harter Verhandler: Mit viel Lob und Anerkennung für seinen jahrzehntelangen Einsatz für Bauern und Winzer ist Günther Schartz offiziell als Präsident der Landwirtschaftskammer verabschiedet worden.

Nach 18 Jahren als erster Mann an der Spitze der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und davor mehr als 20 Jahren Vizepräsidentschaft endete im Dezember 2005 die "Epoche Schartz" bei der bäuerlichen Selbstverwaltung. Alles, was Rang und Namen in Landespolitik und Landwirtschaft hat, zollte dem Ökonomierat, langjährigen Bauernpräsidenten und Abgeordneten Dank und Respekt bei einem Festakt in der Mainzer Staatskanzlei. "Günther Schartz war nicht nur guter Ratgeber, sondern auch harter Verhandlungspartner, wenn es um die Sache der Bauern und Winzer gegangen ist", lobte Ministerpräsident Kurt Beck. Die Kraft der Stimme und klare Worte habe der Onsdorfer eingesetzt, um mit Engagement für die Interessen der Landwirtschaft zu kämpfen. Die Verlässlichkeit der Absprachen mit ihm sei buchstäblich gewesen. Bedeutung und Stellung habe die Kammer entscheidend ihrem langjährigen Präsidenten zu verdanken, sagte Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage, der von einer großen Persönlichkeit der Landwirtschaft sprach. Den unermüdlichen Einsatz von der Einrichtung einer Alterssicherung für die Bäuerinnen bis zur wirtschaftlichen Absicherung der Kammer und der Agrarverwaltungsreform würdigte Nachfolger Norbert Schindler. "Er zog gerade Furchen in der politischen Arbeit", so der Bundestagsabgeordnete.Ein schlichtes "Tschöh" zum Abschied

Entschlossenheit, Tatkraft und gelegentliche Unnachgiebigkeit attestierte CDU-Vorsitzender Christoph Böhr dem Parteifreund aus dem Saargau. Wie kein zweiter habe er es verstanden, die Anliegen der Bauern anderen vor Augen zu führen. Schartz bekannte, dass es nicht immer leicht gewesen sei, gleichzeitig Abgeordneter, Bauer und Bürgermeister zu sein. Manches habe er sogar gegen den Bauernverband durchsetzen müssen. Weil jeder Abschied nach seinen Worten mit Wehmut verbunden ist, vor allem wenn man krank ist, beendete er seine Dankesrede mit dem luxemburgischen "Eddi" und schlichtem "Tschöh".

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