Schock in der Bären-Gruppe

TRIER. Schock in der Trierer Kindertagesstätte Mutterhaus: Ein sechsjähriger Junge, der den Hort besucht, liegt mit Hirnhautentzündung im Krankenhaus. Ärzte versichern, es bestehe keine Gefahr für die anderen Kinder.

Aufregung in der Bären-Gruppe in der Kindertagesstätte Mutterhaus: Gestern morgen wird den Eltern der Hort-Kinder ein Schreiben des Trierer Gesundheitsamtes in die Hand gedrückt. Sie sollten ihre Kinder so schnell wie möglich mit Antibiotika behandeln. Grund: Ein sechsjähriger Junge, der in der Gruppe betreut wird, liegt mit einer schweren Hirnhautentzündung im Krankenhaus. Diagnose: Meningokokken-Infektion. Alle Kinder sollen vorbeugend behandelt werden, auch wenn sie keinen direkten den Kontakt zu dem Jungen gehabt haben. Auch alle Mitarbeiter werden vorsichtshalber mit Antibiotika versorgt. "Eine Ansteckungsgefahr besteht nicht mehr", versichert der Betriebsarzt des Trierer Mutterhauses, Thomas Becker. Bei der Meningokokken-Infektion, die bei dem Jungen festgestellt wurde, beträgt die Ansteckungszeit etwa zehn Tage. Daher, so ein Arzt, sei nicht vollkommen ausgeschlossen, dass sich Leute im direkten Kontakt zu dem Sechsjährigen mit den gefährlichen Bakterien infiziert haben könnten. Doch sowohl das Trierer Gesundheitsamt als auch der behandelnde Arzt des Jungen geben Entwarnung: Keine Gefahr, alle seien sofort informiert und mit Medikamenten versorgt worden. Bei der Meningokokken-Erkrankung handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Husten oder Niesen übertragen werden kann. Vor allem Kleinkinder und Jugendliche sind gefährdet. Symptome sind schnell steigendes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen und Nackensteifheit. In ganz schweren Fällen kann die Hirnhautentzündung innerhalb von wenigen Stunden tödlich sein. Erst am Samstag ist ein 15-Jähriger aus dem Kreis Landau an Meningitis gestorben. Daher wurde auch allen Eltern der Trierer Tagesstätte geraten, bei entsprechenden Symptomen ihrer Kinder sofort zum Arzt zu gehen. Meningitis-Infektionen treten vor allem zu dieser Jahreszeit auf, trotzdem seien es Einzelfälle so der Leiter des Trierer Gesundheitsamtes Harald Michels. Der letzte Meningitis-Fall in der Region wurde im vergangen April aus Prüm gemeldet.

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